Bee
Gee, oder besser B.G., oder noch besser:
Brothers Gibb, denn das ist der Ausdruck, für
den "Bee Gees" steht.
Drei
Brüder, die mit ihrem typischen Falsett-Gesang
einen ganz erheblichen Beitrag zum Disco-Fieber
in den Siebzigern leistet und
nach
wie vor zu den Top Sellern im Musikgeschäft
zählen.
Geboren und aufgewachsen sind die Brüder auf der
Isle Of Man. Im Kindesalter traten sie in Kinos
auf und
bewegten zu den aktuellen Hits ihre Lippen.
Nachdem die Eltern Gibb 1958 nach Australien
auswandern,
setzen sie auch Down Under ihre Bemühungen fort
und nennen sich "Bee Gees". Mittlerweile
schreiben sie
schon eigene Songs und gelangen zu lokalem Ruhm.
Mit ihrer Nummer "Spicks And Specks" besetzen
sie sogar die Spitzenposition der australischen
Charts. Mit dem Geld, das sie durch diesen Hit
verdienten, ließ sich die Rückkehr in die Heimat
England finanzieren, um auch dort musikalisch
Fuß zu fassen.
Dort
angekommen, laufen sie ihrem zukünftigen Manager
Robert Stigwood über den Weg, der sie dankbar
unter seine Fittiche nimmt, wohl wissend, welch
Potential in den dreien steckt. Im kurzer Folge
veröffentlichen die Bee Gees Ende der Sechziger
ein Erfolgsalbum
nach
dem anderen und etablieren sich schon damals als
feste Größe im internationalen Pop-Geschäft. Die
Melodielastigkeit und die ausgeklügelten
Harmonien ihrer Lieder sind auch bei
Musikerkollegen äußerst beliebt. Janis Joplin,
Elvis, Sarah Vaughn und Al Green sind nur
einige, die ihr Liedgut coverten.
Nach
diesem guten Start, lässt der Erfolg Mitte der
Siebziger Jahre nach und 1974 weigert sich ihre
Plattenfirma sogar ein bereits fertiggestelltes
Album zu veröffentlichen. Die Brüder kehren
daraufhin schmollend der Heimat den Rücken
und wandern Richtung USA aus.
Dort
angekommen machen sie eine beeindruckende
Metamorphose zu gefeierten Stars des
aufkommenden Disco-Fiebers durch.
Alleine der Soundtrack zum Film "Saturday Night
Fever" verkauft sich über 40 Millionen mal und
macht die Bee Gees damit unsterblich.Die
goldenen Bee Gees-Zeiten waren nach dem 1979
erscheinenden Megaseller "Spirits Having Flown"
(20 Millionen verkaufte Einheiten)
erst
einmal vorbei und die Gebrüder Gibb verlegen
sich darauf, mehr Zeit mit ihren Familien zu
verbringen und andere Künstler zu produzieren.
Ein
grandioses Comeback lieferten sie 1987 mit "E.S.P."
und dem daraus stammenden "You Win Again" ab und
auch für "One" gab es tonnenweise Gold- und
Platinauszeichnungen.
1997
feiern die Bee Gees ihr dreißigjähriges
Bandjubiläum und mit "Still Waters" geht es auf
gefeierte Welttournee. Mittlerweile sind
ihre Haare weniger und etwas grauer geworden
aber ihre Hits dafür auch zeitloser. "Wir sind
der Rolls-Royce unter den Boygroups",
lobte Robin Gibb sich und seine Brüder in einem
kürzlich veröffentlichten Interview. Ihnen
gegenüber weniger gut gesinnten Menschen ist es
natürlich ein Leichtes, die Gleichung in
Sarkasmus umzuwandeln. Dass aber auch seitens
Gibbs eine gute Dosis Ironie in
dieser Behauptung steckt, scheint
offensichtlich. Nicht nur wegen der gut
30-jährigen erfolgreichen Karriere der Bee Gees;
auch die neue Platte "This
Is Where I Came In"
ist ein erneuter Beweis für die Fähigkeit der
Band, immer wieder zeitgenössische Einflüsse in
ihre Musik einzubauen, ohne dabei die typischen
Identifikationselemente zu vernachlässigen.
Im
Januar, kurz vor der Veröffentlichung von Robins
Soloalbum, 2003 stirbt Maurice Gibb überraschend
an den Folgen eines Geburtsfehlers.
Daraufhin erklären Robin und Barry, nie mehr
unter dem Namen Bee Gees auftreten zu wollen.
Mit freundlicher Genehmigung von: wikipedia
// Der 2.Text aus
einestages.de Erlebnisbericht Robby
Günther
( ich selbst )
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Die BeeGees - das
war eigentlich nicht so richtig meine Musik. Ich
stand damals mehr auf die Beatles und die Stones
und auf Hendrix; die Eunuchenstimmen der
Gebrüder Gibb rockten nicht gerade besonders.
Aber als ich sie dann im Januar 1968
kennenlernte, war das aber doch eine ziemlich
aufregende Sache.
Ich war Fotografenlehrling bei einer Hamburger
Presseagentur, gerade 18 Jahre alt. Die Agentur
hatte ihre Räume im Pressehaus am Domplatz in
Hamburg, in dem die meisten Hamburger Blätter
residierten, damals auch noch der SPIEGEL. Dort
saß auch die Redaktion der "Hamburger
Morgenpost", die die BeeGee-Tournee wohl
sponserte oder sonst irgendwie beteiligt war.
Jedenfalls sollte damals, Anfang 1968, in den "MoPo"-Räumen
eine Pressekonferenz mit den Popstars
stattfinden.
Viele kennen die BeeGees hauptsächlich aus der
Zeit von "Saturday Night Fever", als sie für den
Soundtrack des gleichnamigen Kinohits von '78
mit John Travolta ein paar Songs beisteuerten,
die zu absoluten Superhits wurden: Stayin' Alive",
"Night fever" oder "How Deep is Your Love".
Dabei waren Robin, Maurice und Barry da schon
seit über zehn Jahren Weltstars - ihr Schmusehit
"Massachussetts" war Ende 1967 auf Platz 1 der
britischen wie der US-Charts geschossen.
Blumen für die BeeGees, Bonbons für die
Fans
Kurz darauf, am 21. Januar 1968, kamen die drei
Brüder nach Hamburg. Ein Konzert gaben sie da
nicht, es sollte nur eine Signierstunde in den
Räumen der "MoPo" stattfinden. Tausende von
Jugendlichen drängten sich also am Nachmittag
auf dem Domplatz, um ein Autogramm oder
wenigstens einen Blick auf ihre Stars zu
erhaschen. Natürlich ging ich auch die paar
Treppen von der Fotoagentur runter zum
MoPo-Foyer, um mir das anzusehen. Meine Kamera
nahm ich mit, klar.
Für heutige Verhältnisse lief alles ziemlich
geordnet ab. Die BeeGees standen hinter einem
langen Tisch und kritzelten ihre Unterschriften
auf Poster, Karten oder Plattencover. Robin,
schon damals der Liebling der weiblichen Fans,
bekam von zwei Mädchen langstielige Rosen
überreicht. Sicherheitsleute gab es nicht, die
berühmten Popstars und ihre Fans standen sich
direkt gegenüber, getrennt nur durch einen
schmalen Tisch.
Wie es so ist im jugendlichen Leichtsinn,
spielte ich mich in den Vordergrund um
vielleicht die Aufmerksamkeit der Stargäste zu
erregen - was bestens klappte. Die BeeGees
signierten gerade einen Stapel von
Tageszeitungen, Maurice hatte dabei lässig eine
Zigarette aus dem Mund hängen. "Hello" rief ich
und schon schaute Robin in meine Leica-Kamera.
Ich drückte natürlich sofort auf den Auslöser.
Dann standen da Bonbontüten, die verschenkt
werden sollten. Ich hab mir wohl mindestens ein
Kilo in die Taschen gestopft; es war damals
ärmlich, meine Mutter kam aus dem Schwarzwald
und hatte nicht viel. Dann warf ich Bonbons
unter die Fans. Da war dann mächtig was los, ich
hatte die Aufmerksamkeit für mich
Vom Winde verwehte Autogrammkarten
Nachdem die Gibbs ein paar Autogramme gegeben
hatten, machten sie sich mit zwei anderen
Männern, ich glaube es waren MoPo-Redakteuren,
auf in den zweiten Stock. Und ich hängte mich
mit meiner Kamera einfach dran, was problemlos
klappte. Vielleicht dachten die BeeGees, ich
gehöre auch zur Zeitung, und die Herren hielten
mich nach meinem Auftritt mit den Bonsches
vielleicht für ein Mitglied der
BeeGees-Entourage. Genau weiß ich es nicht.
Aus der zweiten Etage warfen Maurice, Robin und
Barry den wartenden Fans dann Autogrammkarten
hinunter, worauf überwiegend die Mädels
kreischten, fast schon so wie bei den Beatles.
Außerdem schmissen sie auch Bonbons; ich weiß
nicht, ob meine Aktion sie dazu inspiriert
hatte. Jedenfalls war es keine schlechte Idee,
denn die meisten Autogrammkarten, die aus sehr
dünnem Papier waren, wurden vom Wind weit über
die Köpfe der Wartenden hinweggetragen. So
hatten die Fans wenigstens eine kleine, aber
Süße Erinnerung an ihre Lieblinge
Einen Monat später, am 27. Februar 1968, gab die
Gruppe dann ein Konzert in der Hamburger
Musikhalle. Leider wollte mich mein Arbeitgeber
nicht zum Fotografieren schicken, also ging ich
auf eigene Faust. Bei dem Versuch, mit meinem
Lehrlings-Presseausweis umsonst reinzukommen,
gab es ein bisschen Stress, aber dann klappte es
doch. Und durch das persönliche Kennenlernen im
Pressehaus gut vier Wochen zuvor, gelang mir ein
echter kleiner Scoop: Trotz Fotoverbot durfte
ich auf die Bühne klettern und Aufnahmen machen
- der Hammer!
Fans stürmen fast die Bühne
Es gab damals keine Bühnendekoration oder
großartige Lichtshow - die BeeGees standen in
ziemlich normale Klamotten mitsamt ihren
Instrumenten auf den Holzdielen der niedrigen
Bühne, hinter sich die neobarocken Schnitzereien
der Musikhalle. Direkt an der Rampe drängten
sich die Fans - kein Absperrgitter, kein
trennender Zwischenraum mit Bodyguards, nur ein
paar Ordner in zweireihigen Anzügen, die ab und
an einen übermütigen Fan zurück ins Publikum
beförderten, wenn er (oder eigentlich immer sie)
versuchte, auf die Bühne zu klettern.
Ich half einigen Ordnern sogar dabei, den Fans
unten im Gedränge Platz zu schaffen, weil es
schon einige Blessuren gab und wir weitere
Vorfälle dieser Art unterbinden wollten. Der
Hype um die BeeGees war zur der Zeit wahnsinnig
groß, ich wüsste nur die Beatles und Rolling
Stones als Vergleich, oder in unseren Tagen
Tokio Hotel. Das Konzert war damals ein ziemlich
stressiges Erlebnis, aber im Nachhinein der pure
Wahnsinn
So richtig toll finde ich die Simmerstimmen der
BeeGees immer noch nicht, aber ich habe trotzdem
elf ihrer LPs, alles Vinyl natürlich. Im
Fernsehen hat Günther Jauch in "Wer wird
Millionär?" mal die Frage gestellt, welche
beiden der drei BeeGees Zwillinge waren. Ich
habe nur gelacht. Natürlich sind Maurice und
Robin die Zwillingsbrüder, Barry ist viel älter.
Der Kandidat konnte die Frage nicht beantworten.
Ich wusste das schon seit Anfang 1968.
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