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REICHEL, Achim   *   Hamburg  1966-1969 (Wonderland,Rattles)

 

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( The   Wonderland, Frank  Dostal , Achim  Reichel , The  Rattles

Obere 6 Pics von Frank Dostal !  Boss der ehemaligen FACES,Sänger bei den Rattles genauso wie Achim Reichel. Starclub Juli 1967

 

 940 Frank Dostal

941 Frank Dostal

  946  Frank Dostal + Hilde Peters
   952 Frank Dostal  948 Frank Dostal 947 Frank Dostal
845  1966 Studio 4-3-2-1 Tachach 986  Juli 1966 Stadtpark HH Achim Reichel 965 66 Studio 4-3-2-1 Tachach
871  1966 Studio 4-3-2-1 Rugenstein 986  Juli 1966 Stadtpark HH Achim Reichel 860  1966 Studio 4-3-2-1 Rugenstein
894  Juli 1966 Stadtpark HH Achim Reichel 890  Juli 1966 Stadtpark HH Hildebrandt 896  Juli 1966 Stadtpark HH Achim Reichel
855  1966 Studio 4-3-2-1  856  1966 Studio 4-3-2-1  861  1966 Studio 4-3-2-1 Rugenstein
902  Juli 1966 Stadtpark HH Tachach 903  Juli 1966 Stadtpark HH Achim Reichel 921  1966 Studio 4-3-2-1 Reichel
922  1966 Studio 4-3-2-1  933  1966 Studio 4-3-2-1 Hildebrandt 985  Juli 1966 Stadtpark  HH  Reichel + Hildebrandt
1599  16.12.1966 Ernst-Merck-Halle Hamburg, Dostal

6056   17.Januar 1969 im Hamburger AUDIMAX: Frank Doastal

6058   17.Januar 1969 im Hamburger AUDIMAX: Frank Doastal

895  Juli 1966 Stadtpark HH 

Achim Reichel

6061   17.Jan.1969 im  AUDIMAX (HH) : Reichel mit B.Ryan (M) 905 Casey Jones a.t.Governors mit A.Reichel August 1966
1842   Reichel bei der Musterung zur Bundeswehr 1966 1844   Reichel bei der Musterung zur Bundeswehr 1966 6063   17.Jan.1969 im  AUDIMAX (HH) : Reichel mit B.Ryan (M)

   Informationen  ( Stand: Februar 2008 )

Diese Band wurde 1961 von Reichel, Hildebrandt, Reinhold und Sadlowsky gegründet. Im Laufe der Jahre spielten etliche Musiker mit dieser Formation. Schon Ende 1961 kam für Reinhold Kreuzfeld. 1962 spielte die Band im neu eröffneten Hamburger Star-Club und gewann einen Preis als beste Beatband. Anfang 1962 kam für Sadlowsky Tarrach. Im Herbst 1963 spielten die Rattles ersmals in England und hinterließen dort einen recht guten Eindruck. Sie wurden vom 'Melody Maker' als das deutsche Äquivalent zu den Beatles bezeichnet. Im Frühjahr 1965 drehte sich das Besetzungskarussell weiter. Für Kreuzfeld kam Rugensten. In der Besetuzng Reichel, Hildebrandt, Tarrach und Rugenstein spielten sie im Sommer 1966 als Vorgruppe der Beatles auf deren Deutschlandtournee. Und auch angelehnt an ihre Vorbilder Beatles drehten sie den Film "Hurra, die Rattles kommen". Danach verließ Achim Reichel die Band, weil er zur Bundeswehr einberufen wurde. Für ihn kamen der Sänger Frank Dostal und der Gitarrist Bernd Schulz. Im Herbst 1967 verließen Dostal und Tarrach die Rattles, um mit Achim Reichel, Helmut Franke und Les Humphries Wonderland zu gründen. Degner und Becker kamen für sie zu den Rattles. 1968 ging Hildebrandt, für ihn kam Küngen. Noch im selben Jahr wechselte die Rattles-Besetzung fast komplett. Henner Hoier und george Meier kamen für Schulz, Degner und Rugenstein. Das Quartett Hoier, Meier, Lüngen und Becker nahm 1968 den Titel "The Witch" auf, der als B-Seite der Single "Geraldine" veröffentlicht wurde und anderthalb Jahre lang keine Beachtung fand. Ende 1969 lösten sich die Rattles auf. Inzwischen stieß der Titel "The Witch" vor allen Dingen in den USA auf Interesse. Noch im Frühjahr 1970 formierten sich die Rattles neu, dieses Mal in der Besetzung Edna Bejerano, Miller, Lüngen und Bornhold. Die vier nahmen den Titel "The Witch" ein zweites Mal auf und brachten es damit in GB auf Platz 8, in Deutschland auf Platz 4. Diese Besetzung hielt sich relativ lange. 1972 nahm man als weiteren Musiker Lude Lafayette dazu. Bis sich die Gruppe Ende 1976 wieder auflöste, um zum größten Teil eine neue Gruppe um Lude Lafayette, Wolfsmond, überzugehen, waren noch weitere Mitglieder zu verzeichnen. Ein Hit gelang ihnen nicht mehr. 1989 formierten sich die Rattles neu, dieses Mal mit Achim Reichel, Herbert Hildebrand, Dicky Tarrach und Henner Hoier. 1992 hatte Reichel von dem Projekt offensichtlich wieder die Nase voll. Die drei anderen machten als Trio weiter. Reichel verfolgte seine Solokarriere weiter. Zwischen 1960 un d1977 gab es insgesamt vierzehn verschiedene Rattles-Besetzungen. Als 1997 in Hamburg ein Musical über die goldenen Tage des Star Clubs gespielt wurde, waren die Rattles mit dabei.

The Rattles "waren deutsches Rock-Pleistozän: zu jung, zu neu, zu dumm, gebeutelt - aber sie waren die ersten" ("taz").
Achim Reichel (voc, g), Hajo Kreuzfeld (g), Herbert Hildebrandt (bg), Reinhard "Dicky" Tarrach (dr) gewannen am 13. April 1962 einen zur Eröffnung des Star-Clubs an der Hamburger Großen Freiheit ausgeschriebenen Wettbewerb norddeutscher Beat-Bands und durften als erste deutsche Gruppe gegen Gage in dem Rock-Mekka auftreten. Star-Club-Besitzer Manfred Weißleder trimmte sie als Manager auf eine "mehr Pop- als Blues-inspirierte Einfachheit, die oft schlagerhaft anmutende Bodenständigkeit der ersten kontinentalen Beatbands" (Jochen Metzner im "Tagesspiegel").
Von den Musikern als "Schleifer und Sklaventreiber" geschmäht, vermittelte Weißleder das nach dem englischen Wort für Rasseln, Lärmen benannte Quartett für sein Star-Club-Label an Philips und 1963 für eine Englandtournee mit Little Richard, Bo Diddley, den Everly Brothers und den Rolling Stones. "Melody Maker" feierte sie als "die einzige deutsche Band, die in Großbritannien einen eigenen Fan-Club hat", und berichtete aus Liverpool: "Den größten Erfolg seit den Beatles hatten im Cavern Club deren deutsches Äquivalent The Rattles."
Philips übernahm das Schlagwort German Beatles als Werbeargument. Bei der zweiten Englandtournee 1964 waren sie bereits die Headliner, im Vorprogramm traten Joe Cocker und Eric Burdon auf. Roy Tempest bot den Musikern an, in England zu bleiben und ihnen einen Plattenkontrakt zu besorgen. Da lief die Promotion für die Hitmaschine Rattles in Deutschland bereits auf Hochtouren. Im Leserpool der Zeitschrift "Musikparade" wurden sie mit 45 Prozent zur beliebtesten Popgruppe des Jahres gewählt - vor dem Medium Terzett und den Beat-Konkurrenten The Lords, die mit vier Prozent Zuspruch weit abgeschlagen wurden. Rattles-Titel erschienen, nun auf dem Label Ariola, in den deutschen Charts: die Singles La La La, Stoppin' In Las Vegas, Come On And Sing, Love My Life, It Is Love, die LPs Live At The Star Club (1964), The Rattles (1965), Twist im Star-Club Hamburg (1965). 1966 erreichte die Rattlemania in Deutschland ihren Höhepunkt. Als letzte Vorprogramm-Gruppe auf der einzigen Deutschlandtournee der Beatles räumten die Hamburger in München derart ab, daß während der ganzen Pause die Zugabenrufe nicht aufhörten. Beatles-Manager Brian Epstein war so sauer darüber, daß die Rattles beim darauffolgenden Konzert in der Essener Gruga-Halle als allererste Band auftreten mußten. Ebenfalls 1966 erschien mit "Hurra, die Rattles kommen!" der erste Beat-Spielfilm der Bundesrepublik - Achim Reichel: "eine richtige Gurke". Natürlich bestehe "dieser turbulente Film nicht nur aus heißer Musik", teilte die Verleihfirma Constantin den "Sehr geehrten Herren Theaterleitern" mit, er erzähle vielmehr die Story einer Beat-Gruppe, die zum erstenmal einen Film spielen soll: "Sie sollten sich darüber im klaren sein, daß überwiegend junge Leute den Film besuchen. Berücksichtigen Sie das bitte unbedingt bei Ihrer Dekoration, Insertion u.s.w.! Auch wir haben bei den Werbemitteln diesem Tatbestand Rechnung getragen."
Achim Reichel: "Auch die Leute, die das Drehbuch schrieben, hatten echt keine Ahnung. Und das schlimmste war, daß wir auch noch von richtigen Profisprechern synchronisiert wurden, da war nichts mehr echt und originell."
Es war fast wie bei Elvis Presley: Hits, Rummel, Kino - und dann eine Einberufung zum Militär. Lead-Sänger Reichel mußte, nachdem er bereits einmal ein Jahr Aufschub erhalten hatte, im Sommer 1966 endgültig als Panzergrenadier zum Bund. Manager Weißleder, Elvis im Blick: "Geh da mal ruhig hin, das gibt eine Riesenpresse. Wir holen dich sowieso gleich wieder raus."
Im Saal 606 des Hamburger Verwaltungsgerichts plädierte Reichels Anwalt Dr. Herbert Ernst Müller: "Ein Schlachter kann nach 18 Monaten Wehrdienst weiterschlachtern. Bei meinem Mandanten ist das spekulativ fragwürdig. Er muß damit rechnen, daß seine Ware, seine Musik, nicht mehr gefragt und sein Laden geschlossen ist."
Der Musikant mußte seinen Dienst voll ableisten, bekam aber tatsächlich wie Elvis einen Presseoffizier, der jede Kleinigkeit aus dem Kasernenalltag zur Verbesserung des Bundeswehr-Images an die Medien weitergab: Reichel auf dem Härtemarsch, Rei-chel hat seine Grundausbildung beendet, Reichel wird Unteroffizier. Der Kasernenfriseur, der ihm die Beat-Mähne abgeschnitten hatte, verkauftedie Haare des Rattle büschelweise über Anzeigen im "Musikexpress". Schlimmer noch: Weißleder überredete seinen Soldaten, eine peinliche Coverversion der Gene Pitney-Schnulze Take It Like A Man zu veröffentlichen: Trag es wie ein Mann. Die Band überstand das alles nicht. Frank Dostal (voc) und Bernd Schulz (kb) versuchten Reichel mit geringem Erfolg bei den Rattles zu ersetzen. Nach seiner Entlassung vom Militär gründete er mit Dostal und Tarrach die kurzlebige Band Wonderland. Die Rattles, zu denen ganz am Anfang im Übungsraum des Oase-Kinos auf der Reeperbahn Volker Reinhold (voc, g), Dieter Sadlowsky (dr) gehört hatten, krebsten in insgesamt 14 unterschiedlichen Besetzungen bis 1977 dahin und fabrizierten in seltenen Sternstunden nach Reichels Ausscheiden auch noch einmal Hits. Ein Remake des Songs The Witch von 1969, B-Seite einer Single mit Henner Hoier (voc), wurde 1970/71 in der Besetzung Edna Bejarano (voc), Kurt "Zappo" Lüngen (bg), Frank Mille (g), Herbert Bornhold (dr) in 23 Ländern Nummern eins. Die Anschluß-Stücke You Can't Have Sunshine Everyday, Devil's On The Loose erreichten die Charts unterhalb der Top 30. Musiker, die zeitweise bei den Rattles spielten, wurden auch in anderen Bands wie Randy Pie, Wolfsmond, Rudolf Rock & die Schocker in der Hamburger Szene aktiv. 1988 versuchten die Rattles-Veteranen Reichel, Hildebrandt, Hoier und Tarrach mit dem Album Hot Wheels ein Comeback. "Frankfurter Rundschau": "Lauwarm, Nostalgie pur." Die Band sei "Eine Ewigkeit unterwegs gewesen", überschrieb Dieter Römer in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" einen nostalgischen Rückblick: "Die Rattles waren von dem Rummel um sie überfordert. So weit, daß heute kaum noch jemand aus der jüngeren Hörergeneration sie kennt, hätte es allerdings nicht kommen müssen."
Ein neuerliches Comeback wollten die Musiker auch ein Jahrzehnt später nicht ausschließen.
Historische Diskografie:

LPs auf Star-Club:   Twist im Star Club (1964)   -   Star-Club Show No. 1 (1965)   -   Hurra, die Rattles kommen (1965)
Greatest Hits (1966)   -   Remember Final Ligure (1967)   -   Star Club Tapes (1979)   
auf Mercury:    The Rattles Meet The Searchers (1964)
auf Ariola:  Live At The Star-Club (1964)   -   Liverpool Beat Vol. 1 (1978)
auf Philips:
Twist At The Star-Club (1964)   -   Twist-Time im Star-Club (1964)   -   The Witch (1971)   -   Tonight:  The Rattles Starring Edna (1972)
auf Fontana:  Attention (1973)
auf RCA:  Gin Mill (1974)   -   Painted Warriors (1990)
auf Line: Best Of The Rattles (1986)
auf Act:  Hot Wheels (1988)   -   Fräulein Wunderbar (1989)


Diese 2.Biografie wurde übernommen von K&K Ulf Krüger

Rattles waren 'die' deutsche Beatband der 60er und frühen 70er Jahre. Ihr Stammbaum bildete das Rückgrat der damaligen Hamburger Beat-Szene, deren Galionsfigur und Sammelbecken für musikalisches Talent sie zweifellos waren. Sie wurden 1960 von Achim Reichel, der damals Kellner lernte, und dem Autoschlosserlehrling Herbert Hildebrandt gegründet.
Verstärker: vom Trödler; Mikrofonstative: von Herbert zusammengeschweisst; Repertoire: von mitgeschnittenen Radiosendungen (BFN, Chris Howland) abgehört, kaum zu bekommende Schallplatten nachgespielt; Stil: R&B und Rock 'n' Roll.
So fing es an: Manfred Woitalla, dem später die Star-Palast- Kette gehörte, verhalf den Rattles zu ersten lukrativen Auftritten, wie er es auch für die Phantom Brothers aus Rendsburg tat, den zukünftigen 'deutschen Rolling Stones'.
Als am 13. April 1962, einem Freitag, der Star-Club unter Mitwirkung der Beatles eröffnet wurde, hatten auch die Rattles bereits jede Menge Erfahrungen bei Auftritten in Schleswig-Holstein und Hamburg, dort besonders erfolgreich im Bramfelder Thaeder, sammeln können.
Für deutsche Bands war jedoch die Bühne des Beat-Mekkas tabu. Sie blieb englischen und amerikanischen Musikern vorbehalten, bis Manfred Weissleder, der clevere Besitzer des Star-Clubs, auf die Idee kam, Bandwettbewerbe für deutsche Gruppen zu veranstalten. Einerseits um der neuen Attraktion willen, andererseits um deren zahlreiche Gefolgschaft als zusätzliches Publikum für sein Etablissement zu gewinnen. Die Wettstreit-Premiere ging am 1. Januar 1963 über die Bühne.
Die Rattles belegten mit etwa 500 Stimmen vor Mama Betty's Band den ersten Platz und wurden als erste deutsche Gruppe in den Star-Club engagiert. Diese Tatsache trug nicht nur zu einer ungeheuren Steigerung ihres Selbstbewusstseins bei, sondern brachte noch zwei weitere Vorteile mit sich: Erstens die Tatsache, dass im Star-Club bis zu acht (!) Bands an einem Abend auftraten, die samt und sonders ein höheres musikalisches Niveau aufwiesen, als die Rattles es zu dem Zeitpunkt besassen, von denen man also lernen konnte. Und dann die Anzahl der Auftritte an Abenden mit weniger Gruppen. Immerhin hatte man als unbekanntere Band meist den ersten Set (manchmal bereits um 18.00 Uhr), immer mal zwischendurch und den letzten Set, so gegen fünf Uhr morgens, zu spielen. Das trainierte ungemein. Ganz zu schweigen von Gene Vincent, Jerry Lee Lewis, Bill Haley und all den anderen Stars, von denen man immer etwas abgucken konnte. Im Grunde die beste Schule, die man sich vorstellen kann.
Der zweite riesige Vorteil: Manfred Weissleder persönlich übernahm das Management der Rattles. Weissleder war im Begriff, ein Musik-Imperium aufzubauen. Er vergab den Namen seines berühmten Clubs in Lizenz, vermittelte den Wirten seine Bands, veranstaltete Gesellschaftsreisen nach Liverpool und, und, und... Damit nicht genug. Er entwickelte sich zum absoluten Merchandising-King des Kontinents, indem er T-Shirts, Sweatshirts, Kopftücher, Wimpel, Anstecknadeln, Umhängetaschen etc. mit dem Club-Emblem herausbrachte. Und er brachte die Rattles gross heraus. Im August 1964 verkündete er stolz auf der Titelseite der ersten kostenlosen Ausgabe seiner 'Star-Club News', der hauseigenen Jugendzeitschrift: "Die Rattles an der Spitze".
Inzwischen war viel geschehen. Die Besetzung der Rattles hatte sich schon zweimal geändert, indem Hajo Kreutzfeld den Platz des Rhythmusgitarristen und Reinhard 'Dicky' Tarrach (vormals Mama Betty's Band) den Posten des Drummers übernommen hatte. Bis zum 1. August 1964 waren die Rattles schon 342 Nächte im Star-Club aufgetreten. Den absoluten Rekord hielt Tony Sheridan (599 Nächte), der Lehrer einer ganzen Gitarristen-Generation (incl. John Lennon und George Harrison, die es mit den Beatles immerhin auf 79 Star-Club-Nächte brachten).
Es war auch schon eine ganze Reihe von Schallplatten mit den Rattles erschienen, zunächst Live-Aufnahmen aus dem Star- Club und Studio-Aufnahmen aus der Harburger Friedrich-Ebert- Halle, die von Siegfried E. Loch für Philips produziert wurden.1964 machten die Rattles unter der Leitung des Produzenten Franz Schmidt-Norden ausserdem Aufnahmen für die Münchener Ariola.
Die grösste Sensation: Es kamen sogar Rattles-Schallplatten in England heraus! Tatsächlich stellten sich auch bald die ersten England-Tourneen ein. Schon bei der ersten von insgesamt fünf, im Herbst 1963, befand man sich nicht in schlechter Gesellschaft: Mit von der Partie waren die Everly Brothers, Bo Diddley, Little Richard und die damals noch unbekannten Rolling Stones.
Dicky Tarrach: "In England lernten wir die ersten Roadies kennen. Bei unserm ersten Auftritt kam so ein Typ an, der die Stative meines Schlagzeugs mit 'nem Zollstock ausmass und die Ergebnisse in sein Notizbuch eintrug. Am nächsten Abend, als ich meine Trommeln aufbauen wollte, standen sie schon da. Alle Abstände perfekt, genauso, als hätte ich es selbst aufgebaut. Das hat mich umgehauen. Total professionell. So was gab es damals in Deutschland überhaupt noch nicht. Die Rattles räumten in England unheimlich ab."
'Wolverhampton Chronicle', Oktober 1963: "This group had audience rattled. They are called Rattles. They were the most exciting new act on the bill."
'Combo', 28. April 1964: "These pictures were taken at The Cavern, where the boys took the seasoned audience by storm and created a legend insomuch as these, a German group, taught the sound by Liverpool outfits, came to their teachers and told them: 'Look, now we can do it better than most of you.'"
In Liverpool kommentierte die Zeitung: "Ja ja ja - It's the German Beatles".
Denn die Rattles hatten im Cavern Club, der Geburtsstätte des Liverpool-Sounds, wo sie zweimal gastierten und an insgesamt 15 Tagen auftraten, ebensolche Begeisterungsstürme ausgelöst wie ihre vier berühmten Kollegen aus Liverpool.
Es gab auch Fanclubs. Nicht nur in England, sondern sogar in den USA und in Kanada. In Deutschland sowieso. Kein Wunder, dass die Rattles zu den ersten Künstlern gehörten, deren Aufnahmen ab Ende 1964 auf Weissleders Star-Club- Label erschienen, von Hans R. Beierlein und Sigi E. Loch für die heutige Phonogram betreut. Mittlerweile waren sie nämlich selbst zu Stars geworden, mit farbigen Autogrammkarten, Rattles-Sweatshirts, TV-Auftritten (Beat Club etc.) und 45minütigen Sensationsgastspielen im In- und Ausland. Mochten die Lords noch so oft in den Hitparaden auftauchen - keine Konkurrenz! Nur Pop.
Die Rattles waren und blieben Rocker. Deutschlands Beatband Nummer 1. Die Fans dankten es ihnen mit Plattenkäufen. La La La hiess der erste Hit (Platz 19) der Rattles, der am 1. Juli 1965 in die Charts eintrat, geschrieben von dem Amerikaner Clarence Paul. Come On And Sing wurde von Achim Reichel geschrieben (Februar 1966, Platz 11), Love Of My Life (Juli 1966, Platz 16) stammte von Herbert. Die Rattles spielten wahrhaftig nicht nur nach oder liessen schreiben wie fast alle anderen Gruppen. Sie schrieben selbst! Achim wurde erstmals als Produzent tätig, indem er die Aufnahmen zur ersten Single der schon oben erwähnten 'deutschen Stones', der Phantom Brothers, leitete, deren Sound bis dato anscheinend noch niemand hatte einfangen können. Achim gelang es.
Star-Club News November 1965: "Vielleicht, weil er selbst mitten drin steckt."
Parallel zu den Hits fand sich auch ein neues Bandmitglied ein. Hermann 'Rugy' Rugenstein von den Four Renders an der Gitarre. Im Rahmenprogramm der Beatles-Bravo-Blitztournee 1966 kamen die Rattles, Achim im gewagten blauen Netzhemd, dermassen gut an, dass Brian Epstein sie sofort an einen anderen Platz der Auftrittsreihenfolge stellte, um den Triumph seiner Jungs nicht zu gefährden.
Im selben Jahr kam der erste abendfüllende Beat-Spielfilm Deutschlands heraus: 'Hurra, die Rattles kommen!' Die Rattles jagten in der Tat von Erfolg zu Erfolg, bis die Bundeswehr der Freude jähen Abbruch tat. Ausgerechnet Achim, der Frontmann, wurde eingezogen. Trag' es wie ein Mann hiess dementsprechend seine erste deutschsprachige Solo-Single. Das war natürlich leichter gesungen als getan.
Sowohl für Achim, dem der Reklamerummel, den die Bundeswehr um ihn veranstaltete, gar nicht schmeckte, als auch für Herbert, Rugy und Dicky, die laufende Verpflichtungen Hals über Kopf mit den neuen Mitgliedern Frank Dostal (Gesang), und Bernd Schulz (Keyboards), beide von den Faces, erfüllen mussten. Ihre Feuerprobe bestand diese Formation vor 1.000 Bravo-Lesern im italienischen Finale Ligure!
Die Rattles erhoben sich wie ein Phönix aus der Asche, um Mitte 1967 mit Cauliflower, aus der Feder von Herbert und Frank, Platz 25 der Charts zu erreichen. Kurz darauf stiegen Frank und Dicky aus. Mit Les Humphries, Helmut Franke von den Tonics und Achim gründeten sie die Gruppe Wonderland, deren Produzent James Last wurde. Herbert machte mit dem Gitarristen Rainer Degner und dem Trommler Peet Becker, beide von der Hamburger 'musician's musician Band' German Bonds, weiter, schied aber als letztes Ur-Mitglied Mitte 1968 aus. Sein Platz wurde von Zappo Lüngen (Ex-Giants) eingenommen, der der Gruppe bis zu deren endgültigen Auflösung im Jahre 1977 treu blieb, ihr also von allen Mitgliedern am längsten angehörte. Mit wechselnder Besetzung (siehe Stammbaum / Genealogical tree) überlebten die Rattles den Niedergang des Beat-Booms, denn ihre Musik hatte sich längst gewandelt. Es dauerte allerdings bis 1970, dass sie wieder einen Hit landen konnten. Diesmal sogar weltweit.
Schon 1968 war der von Henner Hoier (Ex-Rivets) gesungene Titel The Witch als B-Seite veröffentlicht worden. 1970 wurde ein massiver Hit daraus. Aber auch Henner verliess die Band, um sich seiner Solokarriere sowie seiner Tätigkeit als Komponist und Musikverleger zuzuwenden.
Die Rattles existierten mit der Sängerin Edna Bejerano weiter. Sie tourten durch ganz Europa, hatten mit You Can't Have Sunshine Everyday und Devil's On The Loose weitere Hits, traten in zahlreichen Fernsehsendungen auf und hielten bis 1977 durch, um sich dann zum grössten Teil der neuen Formation um ihren Keyboarder Lude Lafayette (Wolfsmond) anzuschliessen. Achim und Frank, überaus erfolgreich mit Wonderland, übernahmen den geliebten Star-Club, konnten ihn allerdings auch nicht mehr retten. Eine neue Zeit war angebrochen, die sich auch in Achims Musik, die auf Wonderland folgte, ausdrückte. Von 1970 bis 1975 wandte er sich mit seiner Formation A. R. And Machines der mehr oder weniger experimentellen Musik zu und betrieb, auch zusammen mit Frank, den gemeinsamen Gorilla-Musikverlag, für den beide als Schreiber und Produzenten eine glückliche Hand bewiesen. 1976 begann seine eigentliche Solokarriere, die bis heute ebenso erfolgreich ist wie alles, was Achim seit 1960 begonnen hat.
Dicky, für Jahrzehnte Hamburgs am meisten beschäftigter Studioschlagzeuger, spielte nach Wonderland bei Randy Pie, die sowohl auf dem Kontinent als auch in England Furore machten, danach u.a. bei Rudolf Rock und die Schocker, bis er Mitte der achtziger Jahre einen weiteren sensationellen Erfolg als Mitglied der Gruppe Moti Special verbuchen konnte. Herbert, der schon sehr früh mit dem Schreiben von Songs und dem Produzieren von Künstlern begann, hat seit damals unzählige Schallplatten mit seinen Songs bzw. Produktionen veröffentlicht. Darunter The Witch mit den Rattles.
Zappo Lüngen, der zwischen seiner Zeit bei den Giants und der Zeit bei den Rattles ein kurzes Intermezzo mit Ritchie Blackmore bei Mandrake Root hatte, spielte 1998 gemeinsam mit Peter Hesslein (Ex-Giants) und Niels Taby (Ex-German Bonds) als Bonds '81.
Seit 1988 gibt es die Rattles wieder.
Dicky hatte seinerzeit die Idee zu dieser Reunion, für die er nicht nur seine alten Kollegen Herbert und Achim gewinnen konnte, sondern auch Henner Hoier und den Original-Rattles- Produzenten Sigi E. Loch, der das erste Rattles-Album der Neuzeit für sein Act-Label produzierte. Die daraus ausgekoppelte Single Hot Wheels gelangte prompt in die Charts. 1991 verabschiedete sich Achim wieder, um seine erfolgreiche Solo-Karriere weiter zu verfolgen.
Gitarrist Manne Kraski und Keyborder Frank 'Piggy' Jarnach wurden als 'angeschlossene Mitglieder' verpflichtet, um den harten Kern bei Live-Auftritten zu unterstützen.
Manne Kraski hat sich seine Sporen als Mitglied von Fargo, der Schädel Brothers, der Rainer Schöne Band, der Hamburg Blues Band und von Johnny And The Hurricanes verdient.
Frank Jarnach spielte zu Star-Club-Zeiten bei Lee Curtis, den er auch heute noch gelegentlich begleitet, bei Big Pete Lancaster And The Upsetters und später bei diversen Szenebands wie etwa den Bonds '81.
Als Henner Hoier im Jahre 1993 ausschied, wurde sein Nachfolger Eggert Johannsen, der die 60er Jahre als Mitglied der Giants, der Few und der X-Rays erlebt hatte. Mit Herbert arbeitete er bereits Anfang der siebziger Jahre bei Pegasus zusammen.
Seit 1994 ist Manne Kraski fest bei den Rattles. 'Piggy' wurde Ende 1995 durch Frank Seidel ersetzt, der vorher u.a. bei Sammy's Saloon, für Gunter Gabriel und Johnny Hill gespielt hatte.
Nach erfolgreichen Tourneen und zahlreichen Fernseh-Auftritten waren die Rattles am 10. April 97 bei der Premiere des Star-Club - Musicals Pico im damaligen Delphi Theater in Hamburg als Hausband dabei. Nach der Überarbeitung des Stückes und Umbenennung des Delphi in Theater spielen die Rattles dort bei jeder Aufführung mit grossem Erfolg ihre alten Hits und natürlich neue Kompositionen, die zum grossen Teil von Herbert Hildebrandt und Co. stammen.
Seitdem bestehen die neuen Rattles, wieder mal mit wechselnder Besetzung, jedoch permanenter Mitgliedschaft von Herbert und Dicky. Als Hausband tragen sie zum Erfolg des Musicals Star-Club im Hamburger Theater bei.

 

Mit freundlicher Genehmigung von:   Obiger Text wurde entnommen aus:  Mit freundlicher Genehmigung von: wikipedia.com         Layout by JR-Project 

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