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NICE, The   *   Hamburg, Starclub 19.02.1969

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Informationen

Die Gruppe The Nice wurde im August 1967 von Begleitmusikern der Sängerin P. P. Arnold gegründet. Keith Emerson (Keyboards, Orgel), David O'List (Gitarre, Gesang), Brian Davison (Schlagzeug) und Lee Jackson (Bass, Gesang) vereinten in ihrem Musikstil Jazz und Rock mit der klassischen Musik. Zu ihren Interpretationen gehören beispielsweise Werke von Leonard Bernstein (America aus Westside Story), Johann Sebastian Bach (Ars Longa Vita Brevis, Brandenburgisches Konzert) und Jean Sibelius (Intermezzo from the Karelia suite).

Bandgeschichte

Nach einem Auftritt beim Windsor Blues Festival bekamen sie schon bald einen Plattenvertrag von Immediate angeboten. 1968 erschien darauf hin ihr Debütalbum The Thoughts of Emerlist Davjack. Das Album ist sehr an die Orgelmusik von Johann Sebastian Bach angelehnt. Emersons Orgelspiel verdrängte aber den Gitarristen O'List von der Bildfläche, der kurz darauf ausschied.

Im Juli des Jahres kam die Cover-Version von Bernsteins America in höhere Gefilde der Charts. Auch sonst erregte die Single große Aufmerksamkeit. Das Cover bestand aus einer Zusammenstellung verschiedener Bilder der Köpfe von Robert Kennedy und Martin Luther King. Bei einem Konzert in der Royal Albert Hall in London ging bei America auch noch eine US-Flagge in Flammen auf. Dies führte zu einem lebenslangen Auftrittsverbot für die Royal Albert Hall.

Auf Ars Longa Vita Brevis, das Ende 1968 auf den Markt kam, waren verschiedene Überarbeitungen klassischer Stücke, unter anderem von Bach, Sibelius und Tschaikowski, zu hören. Vom Stil her vereinigten sie auf dem Album Einflüsse aus Rock, Blues und Jazz.

1969 erschien das Album Nice, das in den britischen Charts unter die „Top 5“ vorrückte. Es enthielt sehr reichhaltige, symphonisch anmutende Instrumentierungen und wurde von Kritikern hochgelobt. Im Oktober des Jahres wurde Emersons Five Bridges Suite aufgeführt, für die ein Londoner Symphonieorchester angeheuert worden war.

Im darauffolgenden Jahr tourten The Nice durch Europa und spielten auf dem Prager Beat Festival. Kurz vor einer geplanten US-Tournee gab Emerson aber überraschend die Trennung der Nice bekannt. Am 30. März 1970 gab die Band ihr Abschiedskonzert im Berliner Sportpalast. Postum erschienen 1971 die LP Elegy und der Sampler Autumn '67 – Spring '68.

Keith Emerson gründete mit Greg Lake (King Crimson) und Carl Palmer (Crazy World of Arthur Brown) die Gruppe Emerson, Lake & Palmer (ELP).

Lee Jackson gründete die Gruppe Jackson Heights und Brian Davison die Gruppe Brian Davison's Every Which Way.

Brian Davison und Lee Jackson gründeten 1974 zusammen mit Keyboarder Patrick Moraz die Gruppe Refugee, welche jedoch nur für eine LP zusammen blieb, da Moraz zu Yes wechselte. Im März 2007 ist bei der englischen Plattenfirma Voiceprint eine Konzertaufnahme aus der Newcastle City Hall (1974) veröffentlicht worden, die zwei stark umkomponierte The-Nice-Covers (The Diamond hard blue Apples of the Moon und She belongs to me) enthält.

Jackson und Davison beendeten nach der Auflösung von Refugee ihre Musikerkarriere, bis Keith Emerson The Nice 2002 für kurze Zeit wiederbelebte.

In diesem Jahr vereinigte sich die Gruppe wieder für eine Reihe von Live-Konzerten, eines von ihnen wurde 2003 unter dem Titel Vivacitas – Live at Glasgow 2002 veröffentlicht.

Diskografie

Studioalben

  • 1967 - The Thoughts of Emerlist Davjack

  • 1968 - Ars Longa Vita Brevis

  • 1969 - Nice

  • 1970 - Five Bridges

  • 1971 - Elegy

Konzertalben

  • 2003 - Keith Emerson and The Nice: Vivacitas - Live at Glasgow 2002

Kompilationen

  • 1972 - Autumn '67 - Spring '68

  • 1998 - The Immediate Years (3-CD-Box)

  • 2000 - America - The BBC Sessions

  • 2000 - Beat-Club - The Best of '68 (DVD; u. a. mit The Nice - Hang on to a Dream)

  • 2001 - The Swedish Radio Sessions [1967]

  • 2002 - BBC Sessions

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Emerson, Lake & Palmer gehörten bei ihrer Gründung zu den wenigen Bands, deren Mitglieder bereits eine musikalische Reputation vorzuweisen hatten. Keyboarder Keith Emerson feierte bereits ab 1968 mit dem Klassik-Rock-Trio The Nice internationale Erfolge. Greg Lake hatte als Sänger und Bassist mit King Crimson die britischen Album-Top-Ten gestürmt.

Als sich beide Musiker mit ihren Bands bei einem gemeinsamen Konzert von Nice und King Crimson am 10. Dezember 1969 im Fillmore West in San Francisco erstmals trafen, waren sie zu diesem Zeitpunkt mit ihrer musikalischen Situation dennoch unzufrieden. Emerson fühlten sich bei The Nice von seinen Mitmusikern Lee Jackson und Brian Davison unterfordert, während Lake im ständigen Streit mit Crimson-Boss Robert Fripp lag.

Die beiden ausgeprägten Individualisten kamen hinter der Bühne miteinander ins Gespräch. Obwohl Emerson nach eigenen Aussagen schon damals eine gewisse Aversion gegen Lakes leicht überheblich wirkende Art verspürte, vereinbarten beide, in Kontakt zu bleiben. Zurück in England, beschlossen sie die Gründung einer neuen Band. Hierfür benötigten sie jedoch noch einen Schlagzeuger. Erste Versuche mit dem Jimi Hendrix-Drummer-Mitch Mitchell fruchteten jedoch nicht.

Nachdem Keith Emerson das Debüt-Album von Atomic Rooster gehört hatte, war mit dem erst 19-jährigen Drummer Carl Palmer ein neuer Name im Gespräch. Palmer reagierte jedoch skeptisch auf das Angebot , weil er er Atomic Rooster eigentlich nicht verlassen wollte .

Nach einigen Proben und Überredungskünsten von Emerson und Lake entschloss sich Palmer doch, in das geplante Projekt einzusteigen. Einem ersten Konzert in kleinerem Rahmen am 23. August 1970 in der Guildhall in Plymouth folgte sechs Tage später die Teilnahme am berühmten "Isle Of Wight-Festival", wo das Trio mit einer extravaganten Performance für Aufsehen sorgte.

Nachdem Emerson und Lake das Konzert mit Böllerschüssen aus zwei antiken Kanonen beendet hatten, hinterließ die Band ein nthusiastisches Publikum. "Am Tag nach unserem Auftritt waren wir weltweit bekannt", erinnert sich Greg Lake. Doch die ersten Kritiker hatten nach dem "Über-Nacht-Erfolg" von ELP bereits ihre giftige Feder gespitzt. Der berühmte Radio-DJ John Peel bezeichnete die Performance als "tragische Verschwendung von Talent und Elektrizität". Im November 1970 folgte das schlicht betitelte Plattendebüt namens Emerson, Lake & Palmer.

Top-Ten-Platzierungen des Debütalbums, spektakuläre Konzerte mit einem Keith Emerson, der seine Orgel mit Messern traktierte sowie die Hit-Single "Lucky Man" sorgten für einen rasch wachsenden Bekanntheitsgrad. Mit dem nachfolgenden Album Tarkus, dass im Juli 1971 auf den Markt kam, etablierte sich die Band endgültig als so genannte "Supergroup". Tarkus wurde zum weltweiten Bestseller und alle drei Mitglieder gewannen die Musikerpolls in fast allen Kategorien. "Emerson, Lake & Palmer und ihr Bombastsound setzten sich 1971 weltweit durch" schrieb Jahre später der MUSIK-EXPRESS.


"ELP in Concert" am 20. Mai 1974 im Hallenstadion/Zürich.

Gleichzeitig hatte das Trio mit seiner Bearbeitung von Mussorgskys Pictures At  An Exhibition bereits einen furiosen Konzerthöhepunkt im Programm, der noch im gleichen Jahr, nur wenige Monate nach Tarkus, als Live-Mitschnitt veröffentlicht wurde. Auch dieses Album stürmte weltweit die Charts. Obwohl von einigen Kritikern als größenwahnsinnige "Pop-Karajans" (SOUNDS) gescholten, wurde die Band vom Rockpublikum begeistert gefeiert. Durch die Klassik-Rock-Kombination von Pictures At  an Exhibition ernteten ELP auch die Akzeptanz bei Anhängern der sogenannten E-Musik.

Das im Juni 1972 veröffentlichte Album Trilogy erweiterte den hohen Standard der Band sowohl in musikalischer als auch kommerzieller Hinsicht. Das Album präsentierte ein immenses musikalisches Spektrum von Klassik über Country bis hin zu Rock und Ragtime. Allerdings waren einige Stücke so komplex ausgefallen, daß sie auf der Bühne kaum noch reproduzierbar waren.

Einige Kritiker warfen der Band hingegen nur noch Überperfektionismus vor, andere Journalisten entwickelten eher ambivalente Gefühle. "Vor der Musik von ELP hat man Respekt, aber man empfindet keine wirkliche Sympathie für sie", schrieb Hans-Jürgen Günther 1972 im SOUNDS. Die Fans sahen das anders: Emerson, Lake & Palmer konnten ihre Konzerte mittlerweile in Fußballstadien absolvieren Als erste Popband entwickelten sie ein eigenes Bühnenset, um mit Licht und Effekten den dramaturgischen Aspekt ihrer Musik auch visuell zu unterstützen.


Gigantische Videoprojektionen zählten 1974 zum ELP-Standard.

Während ihrer aufwendigen Konzerttournee unter dem Motto "Get Me A Ladder", die das Trio 1973 durch Deutschland, Belgien, Frankreich, Schweiz, Dänemark, Schweden, Österreich und Italien führte, arbeiteten ELP parallel an ihrem neuen Studioalbum, daß im November 1973 unter dem Titel Brain Salad Surgery veröffentlicht wurde.

Mit diesem Platte, die in einem, vom Schweizer Maler H. R. Giger ("Alien") aufwendig entworfenen, Cover steckte, hatten ELP ein Höchstmaß an Studiogigantomie erreicht. Der erste polyphone Synthesizerprototyp, Sprachcomputer und elektronische Perkussion sorgten für eine futuristisch anmutende Musik, die sowohl künstlerisch als auch kommerziell ein voller Erfolg war.

Eine erneut aufwendige Welttournee mit technischen Spielereien wie Quadrofonie, Laserstrahlgewitter, Explosionen, Dia-Shows, einem rotierenden Drumset und einem Flügel, der Purzelbäume schlug, machten ELP-Konzerte zu den einem Multimedia-Erlebniss. Nach ihrem vorläufigen Abschlußkonzert am 24. August 1974 im New Yorker Central Park beschloss das Trio eine längere Pause einzulegen.

Mit der Dreier Live-LP
Welcome Back My Friends To The Show That Never Ends — Ladies And Gentlemen
legten ELP ein eindrucksvolles Klangdokument ihrer Show vor. Die Platte gelangte als erstes Dreieralbum in die amerikanischen Top-Ten-Charts. Mit dem ein Jahr zuvor von der Band gegründeten Label "Manticore" sollten zudem junge Nachwuchskünstler gefördert werden. Doch das ehrgeizige Vorhaben verlief trotz mehrerer Veröffentlichungen (Peter Sinfield, PFM und Salty Dog) spätestens 1977 im Sande.

Ab 1975 herrschte gespenstische Ruhe um das Trio. Nur Greg Lake sorgte im Dezember des gleichen Jahres mit seiner Weihnachtssingle "I Believe in Father Christas" für Furore und Platz 2 in der englischen Hitparade. Ein Jahr später schaffte Keith Emerson mit einer Version von Meade Lux Lewis´ "Hong Tonk Train Blues" in England immerhin Platz 21.

Carl Palmer produzierte das Album "Activity" der Gruppe Back Door und widmete sich auf seinem Steuerexil in Teneriffa dem Studium der Karate und der klassischen Perkussion.

Als sich Emerson, Lake & Palmer nach einer zweieinhalbjährigen Ruhepause im Frühjahr 1977 mit dem aufwendig gestalteten Doppelalbum Works Volume 1 zurückmeldeten, war der so genannte "Symphonic-Rock", mit dem die Band assoziiert wurde, bei Kritikern und einer stetig wachsenden Anzahl von Hörern ziemlich in Verruf geraten.

Bands wie Pink Floyd, Yes und ELP befanden sich im Visier der seit 1976 immer stärker werdenden Punk- und New Wave-Bewegung, die ihnen vorwarf, durch bombastische Shows und überambitionierte Musik den Kontakt zum Publikum verloren zu haben. ELP gaben sich von den Vorwürfen unbeeindruckt und setzten ihrer Bombastattitüde vielmehr die Krone auf: Die Kompositionen auf Works Vol. 1 wurden fast durchweg von einem Sinfonieorchester begleitet. Works Vol. 1 war allerdings weniger ein Bandprodukt als vielmehr eine Zusammenfassung der solistischen Aktivitäten von Emerson, Lake & Palmer, die eigentlich für die angekündigten, aber nie erschienen Soloprojekte gedacht waren.

Works Vol. 1 war auf der einen Seite ein durchaus bemerkensswerter Versuch dem Gruppensound neue Impulse zu verleihen, auf der anderen Seite wirkte die Band nach der mehrjährigen Pause etwas orientierungslos. Die Kritiken zum Album fielen verhalten bis vernichtend aus. Die Fans wandten sich aufgrund der unerwarteten Musikmixtur allmählich ab, so daß Works Vol. 1 nicht mehr die Spitze der Charts erreichte. ELP sah sich plötzlich mit einem veränderten Publikumsgeschmack konfrontiert, der ihnen langsam das Wasser abzugraben drohte.


Auch Emersons Orgeleskapaden konnten den Absturz von ELP nicht mehr stoppen.

Dennoch rüstete das Trio zu einer gigantischen Welttournee. Als erste Rockband nahmen sie ein 70-köpfiges Orchester plus Chor mit auf die Reise, um den sinfonischen Charakter des Works-Albums auch auf der Konzertbühne zu ermöglichen. Der Kostenaufwand mit 63 Roadies und 250 Tonnen Equipment, das mit acht Sattelschleppern durch die USA kutschiert wurde war, enorm. Vor dem ersten Konzert am 24. Mai 1977 in Louisvolle, Kentucky waren schon eine Million Dollar in das riskante Unternehmen investiert worden.

Dabei schlugen auch die persönlichen Extravaganzen der drei Herren zu Buche: Emerson nahm kistenweise teuren Champagner und exklusiven Burgunder mit auf Reisen, Lake leistete sich einen eigenen Luxusbus mit allen Extras und Palmer nahm die Dienste eines persönlichen Karatetrainers in Anspruch.

Die Show wurde zunächst von der Presse enthusiastisch gelobt. Die NEW YORK TIMES schrieb vom "lautesten, aber auch klangschönsten Symphonieorchster der Welt" und die LA-PRESSE aus Montreal schwärmte: "Wenn sie aus diesem Konzert herauskommen, werden sie kein Wort mehr über Pink Floyd verlieren."

Drei Konzertabsagen in Tampa, Cleveland und Pittsburg, die hohen Kosten und eine teilweise bescheidene Besucherresonanz während der US-Tournee brachten ELP, die viel von ihrem Privatvermögen investiert hatten, schnell in finanzielle Schwierigkeiten. Die Konzerttermine musste schließlich radikal zusammengestrichen werden.


Letzte Funken aus dem Ribbon Controller.

Um die Kosten zu minimieren und die immensen Schulden abzutragen, setzte ELP die Tournee ab Mitte Juni zumeist als Trio fort. Optionale Konzerte in Asien und Europa wurden nicht mehr verwirklicht. Die im November 1977 veröffentlichte Platte Works Volume 2 mutete wie eine Resteverwertung an und floppte entsprechend. Die einstige Supergruppe der siebziger Jahre verschwand in Rekordzeit aus dem öffentlichen Interesse. ELP galten in den Zeiten von Punk und "Saturday Night Fever" als musikalischer Anachronismus. Noch gab sich das Triumvirat aber nicht geschlagen. Im November 1978 veröffentlichten sie auf Druck der Plattenfirma das Album Love Beach.

Doch das Trio hatte sich am Aufnahmeort Nassau auf den Bahamas völlig zerstritten und nahm Teile des Albums separat auf. Love Beach entpuppte sich kommerziell als völliger Mißerfolg. Von Öffentlichkeit und Presse kaum wahrgenommen, trennte sich das Trio dann Ende 1979 offiziell, allerdings nicht ohne den miserablen Konzertmitschnitt ihrer 1977/78er-Tour namens In Concert auf den Markt zu werfen. Wolfgang Bauduin bezeichnetediese Platte im MUSIK-EXPRESS als "Aprilscherz". in einem Zeitraum von zwei Jahren war aus dem einst schlagzeilenträchtigen Namen "Emerson, Lake & Palmer" eine unauffällige Randnotiz geworden.

"Wir sind eine Band mit Persönlichkeit und brauchen uns dafür nicht zu entschuldigen", lautete Greg Lakes Statement, als die Band nach 14 Jahren Abwesenheit 1992, mit dem Album Black Moon ein Comeback startete. Bereits 1987 hatten sich Keith Emerson, Greg Lake und Carl Palmer zu Sessions getroffen, aus denen aber keine konkreten Pläne erwuchsen, weil sich Emerson und Lake bereits während der Proben verkrachten .

Beim zweiten Anlauf ab 1991 war angeblich zunächst nur geplant die Auftragsarbeit für eine Filmmusik zu komponieren. Doch die drei Mitglieder rauften sich bei den Aufnahmen wieder zusammen, weil die neu gegründete Plattenfirma Victory großes Interesse an einem ELP-Comeback signalisierte. Als Produzent von Black Moon saß Mark Mancina im Sessel, der später unter anderem die Soundtracks für Filme wie "Speed", "Twister" und "Tarzan" komponierte.

Die Musik auf Black Moon klang moderat modern. Zum erstenmal konnte die Band neue Technologie wie Computersoftware und MIDI einsetzen. Mit diesen neuen Werkzeugen fabrizierte ELP u.a. Softrockversionen von Prokofiefs "Romeo und Juliet" und keyboardlastigen Stampf-Rock wie beim Titelsong. Den Rest bildeten Lake-Balladen, kommerzielle Popsongs sowie ein Klaviersolo von Keith Emerson.

Die neunziger Jahre waren schwierig für Gruppen wie ELP. Der Pathostrock, wie ihn Yes, Genesis und eben auch ELP in den Siebziger Jahren massenkompatibel zelebriert hatten, war vollkommen aus der Mode geraten. Entsprechend zurückhaltend war dann auch die Resonanz bei Kritikern und Käufern. Trotzdem kam die Promotionsmaschinerie wieder ans Laufen. ELP waren u. a. zu Gast in Thomas Gottschalks Show "Wetten dass", wo das Trio den Titelsong in voller Länge präsentieren durfte. Obwohl von Gottschalk enthusiastisch angekündigt ("Zu dieser Musik habe ich früher getanzt"(?!?)) zeigte sich das anwesende Publikum eher ratlos. Auch in den internationalen Charts war das Werk kaum vertreten.


ELP is back in Verona 1992.

Die anschließende Welttournee wurde dennoch ein Erfolg. Fühere Anhänger dürsteten nach den alten Klassikern und bereiteten dem Trio bei den Konzerten einen enthusiastischen Empfang. Dennoch fehlte den Auftritten insgesamt die frühere Dynamik, Magie und Ausdruckskraft.

Von den Konzerten wurde im Januar 1993 der Mitschnitt Live At The Royal Albert Hall veröffentlicht. Im November des gleichen Jahres brachte die Plattenfirma die 4-CD-Box Return Of The Manticore auf den Markt, die alte Tracks von ELP und Neubearbeitungen alter Nice, King Crimson und Arthur Brown enthielt. Dazu gab´s zwei Neuversionen von den ELP-Oldies wie "Pictures At An Exhibition" und "I Believe In Father Christmas", die mit Dolby-Surround und Gospelchor aufgeppt wurden.


Der Mann vor dem Moog. Keith Emerson 1992 mit ELP-Käppchen. (

Im September 1994 erschien dann mit In the Hot Seat wieder eine neue Studioproduktion, die unter sehr ungünstigen Umständen zustande kam. Bereits bei der vorangegangenen Tournee verschlimmerten sich Emersons Armschmerzen. Der Keyboarder musste sich einer komplizierten Operation unterziehen, was ihn anschließend im Spielen stark einschränkte. Zudem ließen sich die drei einstmals "sehr selbstbewußten Individuen", wie schon bei Love Beach, von der Plattenfirma unter Druck setzen, um ein kommerzielles Album abzuliefern. Produzent Keith Olsen verpaßte dem Trio ein stromlinienförmiges Klangkorsett, bei dem kaum noch etwas an ELP erinnerte.

Die Platte wurde verkaufsmäßig ein völliger Reinfall. Wegen Emersons Rekonvaleszenz und interner Zwistigkeiten konnte keine Tournee gestartet werden. Zwei Jahre herrschte wieder Ruhe um das Trio. 1996 begab man sich dann als Anheizer für Jethro Tull zu einigen US-Gigs. Diese Auftritte wie auch andere mit Dream Theater und Deep Purple offenbarten bis zum Jahr 1998 jedoch eher den künstlerischen Niedergang von ELP.

Vor den geplanten Aufnahmen für ein neues Studioalbum verkrachten sich ELP im Dezember 1998 erneut. Greg Lake beanspruchte die Produzententätigkeit , womit Keith Emerson und Carl Palmer nicht einverstanden waren. Seitdem ruht das Unternehmen ELP. Carl Palmer und Keith Emerson schließen eine Wiedervereinigung nicht aus, doch Greg Lake zeigt bislang wenig Interesse.

© Bernd F. Hoffmann

Quellen:
Edward Macan: Endless Enigma: A Musial Biography Of Emerson, Lake & Palmer
George Forrester, Martyn Hanson, Frank Askew: The Show That Never Ends: A Musical Biography
Keith Emerson: Pictures Of An Exhibitionist
www.emersonlakepalmer.com
www.greglake.com

Obiger Text wurde entnommen aus:    wikipedia.org   + 2. Teil von   emersonlakepalmer.de   Layout by JR-Project 

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