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HAMPTON, Lionel   *   Hamburg, CCH (Halle 1) 11.05.1974

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Informationen

Als der am 12.4.1908 in Louisville, Kentucky, geborene Lionel Hampton sieben Jahre alt war, wurde das Instrument erfunden, mit dem er später Jazzgeschichte spielen würde: das Vibraphon. Und es ist der Trompeter Louis Armstrong, der den eigentlichen Swing-Schlagzeuger und Zwei-Finger-Pianisten Hampton 1930 bei einer Plattenaufnahme mit "Les Hite" fragt, ob er ihn nicht ein bißchen auf einem im Studio herumstehenden Vibraphon "backen" könne. Dies ist die Geburtsstunde des Vibraphons im Jazz.
Aber es sollte noch fünf Jahre dauern, bis Hampton selbst entdeckt wurde, und zwar vom Klarinettisten Benny Goodman, dem dessen perkussive, auf exessive Höhepunkte hinstrebende Spielweise im Los Angeles Paradise Cafe auffiel. Sechs Wochen später war "Hamp" bereits festes Mitglied des Benny Goodman-Quartett und blieb es bis 1940. In dieser Zeit war Hampton nachts im Radio zu hören, stand als einziger Vibraphonist im Mittelpunkt zahlreicher All-Star-Sessions, nahm mit dem Trompeter Dizzy Gillespie "Hot Malletts" auf und gründete schließlich mit Goodmanns Unterstützung seine eigene Big Band. Mit dieser letzten vitalen Äußerung der späten Swing-Ära, aus der Trompeter wie Quincy Jones, Joe Newman oder Clifford Brown hervorgingen, schaffte es Hampton mit dem Hit "Flying Home" 1942 bis ins Weiße Haus. Extrovertiert und medientauglichen Showeffekten nicht abgeneigt, ging der geschickte Bandleader und virtuose Solist mit Rhythm & Blues zum Bebop über, ohne seinen ursprünglichen Swing-Stil zu verlieren. Seine Wege kreuzten die der Pianisten Oscar Peterson und Art Tatum, auch die des Saxophonisten Stan Getz. Sie führten ihn in den Orient, nach Asien und Europa ("Live at Midem", 1978 mit Chick Corea) und bis heute immer wieder zurück zu seinem "Hamps Boogie Woogie".

Lionel Hampton starb am 31.08.2002 im Alter von 94 Jahren.

Discographie
1. "Mr. Hamp", Jazz Archives No 138, 159362, (1941/1947)
2. "Lionel Hampton with Oscar Peterson", Jazz Masters 26, Polygram/Verve 521853-2
3. Lionel Hampton: "Mai 1956" (Paris), Universal 013880-2
4. Stan Getz / Lionel Hampton: Hamp & Getz, Polygram 831672-2

Lionel Hampton (* 20. April 1908 in Louisville, Kentucky; † 31. August 2002 in New York) war ein US-amerikanischer Jazzmusiker. Er ist bekannt als Bandleader, Jazzperkussionist und Vibraphonvirtuose.

Leben

"Hamp" zählt zu den berühmtesten Namen der Jazzgeschichte und arbeitete mit so prominenten Jazzmusikern wie Benny Goodman, Charlie Parker und Quincy Jones zusammen.

Hampton wuchs in Kenosha in Wisconsin und Birmingham in Alabama auf, zog aber noch als Kind 1916 nach Chicago, wo er wohlbehütet bei seinem Onkel aufwuchs und eine katholische Schule besuchte. Sein Onkel war Richard Morgan, der zeitweise für Al Capone arbeitete und der Bessie Smith´s Wagen fuhr, als sie bei einem Auffahrunfall tödlich verunglückte (er war auch ihr Liebhaber). Hampton begann seine Karriere als Schlagzeuger in Bands in Chicago und Kalifornien (wohin er um 1927 zog). In der Les Hite Band begann er neben Schlagzeug auch Xylophon zu spielen. Sie wurden bald zur Hausband von Frank Sebastian's New Cotton Club, einem populären Jazz Club in Los Angeles, wo Louis Armstrong ihn hörte. Schon 1930 machte er Aufnahmen auf einem Vibraphon (das Armstrong in den NBC Studios in Los Angeles entdeckte) mit Armstrong, mit dem er auch im Cotton Club in Harlem auftrat. Durch Hampton wurde das Vibraphon als Jazz-Instrument populär. Bereits 1934 hatte er eine eigene Band, bevor er für 4 Jahre bei Benny Goodman spielte, dessen Orchester im November 1936 nach Los Angeles kam, um im Palomar Ballroom zu spielen. Durch John Hammond lernte Goodman Hampton kennen, und bat diesen, mit ihm nach New York zu gehen. So bildeten sie mit Teddy Wilson, und Gene Krupa das Benny Goodman Quartet. Das Quartett war eine der ersten rassisch integrierten Bands und trat vor großen Publikum auf.

Während Hampton für Goodman in New York arbeitete, machte er mit verschiedenen kleinen Gruppen Aufnahmen unter dem Namen Lionel Hampton Orchestra. 1940 verließ er die Goodman-Band und bildete seine eigene Tourneeband. In Hamptons Band spielten Talente wie Illinois Jacquet, Dexter Gordon, Ernie Royal, Jack McVea, Charles Mingus, Monk Montgomery, Wes Montgomery, Quincy Jones, Benny Golson, Fats Navarro, Kenny Dorham, Clifford Brown, Dinah Washington, Betty Carter, Joe Williams, Arnett Cobb, Earl Bostic, Art Farmer, Clark Terry u.v.a. Seine Frau Gladys Hampton, die 1971 starb, war zugleich seine Managerin. Unter den Musikern hieß es “Lionel treibt die Musik und Gladys treibt das Geschäft“.

Hamptons Aufnahme von "Flying Home" (1939) mit dem berühmten Tenorsaxophonsolo von Jacquet, wurde später verfeinert und erweitert durch Cobb (1946), es gilt für manchen als erste Rock and Roll-Platte. Quincy Jones stellte fest, Hamp sei so etwas wie ein Rock ’n’ Roller gewesen.

Er war bekannt für seine energische Spielweise, wie er sie auf Vibes, Schlagzeug, und mit seiner Zweifingertechnik am Klavier ausübte. Beide Instrumente Vibraphon und Klavier, spielte Hampton auf die selbe Art und Weise.

Mitte der 1980er gaben Hampton und seine Band an der Universität Idaho ein Jazzkonzert, das 1985 Lionel Hampton Jazz Festival genannt wurde. 1987 wurde das Universitäts-Musikcollege in Lionel Hampton College of Music umbenannt, das erste und einzige Universitäts-Musikcollege, das nach einem Jazz-Musiker benannt wurde. Neben seiner Musik war er auch sozial und politisch engagiert (auf Seiten der Republikaner). Er war der Initiator mehrerer Wohnsiedlungsprojekte in Harlem und Newark (New Jersey).

1996 kam er bei einem Hausbrand zwar knapp mit dem Leben davon, verlor aber alle seinen Hausrat, seine Instrumente und Aufzeichnungen. Lionel Hampton starb am 31. August 2002 im Mount Sinai Medical Center in New York an Herzstillstand und wurde im Woodlawn Friedhof, Bronx, New York, begraben.

1988 erhielt er die NEA Jazz Masters Fellowship. Er war mehrfacher Ehrendoktor. 1996 erhielt er von Clinton die National Medal of Arts.

Hampton hatte auch verschiedene Filmauftritte, u.a. in Pennies from Heaven (1936, ein Bing Crosby Film) mit Louis Armstrong, in dem er (unter einer Maske verdeckt) Schlagzeug spielt. Später erhielt er auch einen Stern im Hollywood Walk of Fame.

Literatur

  • Lionel Hampton, James Haskins: Hamp - an Autobiography, Amistad 1999.

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