Farlowe, Chris (voc,
guitar), bürgerlich: John
Henry Deighton,
wurde am 13. Oktober
1940 als Sohn eines
Druckers in Essex,
England, geboren und
verfügte nach dem
Urteil prominenter
Kollegen wie Eric
Burdon und Georgie
Fame über "eine der
besten
Rhythm&Blues-Stimmen
in Europa". Seit
seinem frühen
Stimmbruch im Alter
von zehn klang das
Organ derart erdig
und rauh, daß er mit
13 den Wunsch, Boxer
zu werden, zugunsten
der Popmusik aufgab.
Neben dem Studium am
Sir William Collins
Technical College in
London leitete er
die John Henry
Skiffle Group, nach
1962 die Rockband
Thunderbirds.
Internationales
Ansehen verschafften
ihm 1966 besonders
seine Singleplatten
mit Rolling
Stones-Titeln
(Beispiel: Out Of
Time), bei denen
Mick Jagger im
Backgroundchor
mitsang. Nach einem
siebenmonatigen
USA-Aufenthalt nahm
er im Sommer 1970
mit der eigenen Band
The Hill (Steve
Hammond [g], Bruce
Waddell [bg], Paul
Buckmaster [cello],
Peter Robinson [p,
org], Colin Davy [dr])
das Album From Here
To Mama Rosa auf. Im
September des
gleichen Jahres
wurde er Mitglied
von Colosseum. 1972
schloß er sich
Atomic Rooster an,
die er im Mai 1973
wieder verließ, um
in Nord-London einen
Laden für
Nazi-Erinnerungsstücke
zu eröffnen. 1975
versuchte er mit dem
Gitarristen Albert
Lee noch einmal eine
Live-Band, die auch
ein Live-Album (auf
Polydor)
hervorbrachte. Als
der Erfolg ausblieb,
zog er sich wieder
zu seinen
Hakenkreuz-Memorabilien
zurück und eröffnete
zusätzlich eine
Weinhandlung und
eine Bar. Im April
1978 beteiligte er
sich musikalisch an
der Feier zum 50.
Geburtstag von
Alexis Korner in den
Pinewood Studios
nördlich von London
und ist auch auf
dessen Party Album
zu hören. 1981
musizierte Farlowe
mit dem Olympic Rock
& Blues Circus; 1982
trug er zusammen mit
Jimmy Page zwei
Songs zum
Film-Soundtrack "Death
Wish II" bei. Mit
Hilfe des
Produzenten Mike
Vernon kam 1984 eine
neue Ausgabe der
Thunderbirds
zustande: neben
Farlowe Mo Witham
(g), Tim Hinkley (kb),
George Webley (bg),
"The Big Figure" (dr),
Steve Gregory (sax,
fl) sowie auf der
Platte als Gäste u.
a. Albert Lee (g)
und Martin Chandler
(tp). Die Alben Out
Of The Blue (1985)
und Born Again
(1988) dieser Band
gehörten, wenngleich
kaum mehr
spektakulär, zu den
kräftigsten
englischen R&B-LPs
der achtziger Jahre.
1988 stellte ihn
Freund Jimmy Page
auf seinem Soloalbum
Outrider noch einmal
als Leadsänger
heraus, dann
verstummte mehr oder
weniger das
muskulöse Organ. In
den Neunzigern ließ
sich der
Rock-Rentner nur
noch selten
öffentlich hören,
beispielsweise im
März 1993 im
Londoner Roadhouse,
Covent Garden, mit
Maggie Bell. Im
Herbst 1993 ging er
zur Promotion seines
Albums Waiting On
The Wings, bei dem
ihm Rock-Prominenz
(Alvin und Albert
Lee, Clem Clempson,
Geoff Whitehorn, Tim
Hinkley, Phil
Palmer, Mickey Moody,
Boz Burrell, Leo
Lyons, Charlie
Morgan) geholfen
hatte, überraschend
auf eine
Deutschlandtournee.
Als 1996 die Reunion
von Colosseum
vollzogen wurde, war
auch Farlowe wieder
mit von der Partie.
Da die Neuauflage
von Colosseum nur
von kurzer Dauer
war, triumphierte
Farlowe zwei Jahre
später mit seinem
überzeugenden
Solo-Comeback The
Voice.
LPs
auf EMI:
Chris Farlowe And
The Thunderbirds
(1966)
The Best Of Chris
Farlowe Vol. 1
(1968)
Greatest Hits (1977)
auf Immediate:
14 Things To Think
About (1966)
The Art Of C. F.
(1968)
The Last Goodbye
(1969)
Best Of Chris
Farlowe - Out Of
Time (1993)
auf Polydor:
From Here To Mama
Rosa (1970)
Live (1975)
auf Date:
Out Of The Blue
(1985)
auf Charly:
Out Of Time/Paint It
Black (1976)
Featuring Albert Lee
(1977)
auf In-Akustik:
Extremely Live
(1988)
auf Backyard:
Live In Berlin
(1991)
auf Line:
Hot Property (1983)
Live In Hamburg
(1986)
Born Again (1988)
Waiting In The Wings
(1992)
auf Indigo:
Lonesome Road (1996)
mit Olympic Rock &
Blues Circus auf
Jeton:
Olympic Rock & Blues
Circus (1981)
mit Jimmy Page auf
Geffen:
Outrider (1988)
The Voice (1998)
Weitere LPs
Colosseum
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