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ADAMO   *   Hamburg-CCH März 1976

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   Informationen (( Stand Mai 2009 ))

Mit dem Anschein des ewigen schüchternen und ein wenig altmodischen jungen Mannes ist dieser Belgier sizilianischen Ursprunges ein echter Star des französischen Chansons. Seit seinem Debüt in den 60er Jahren hat er 90 Millionen Alben in der ganzen Welt verkauft.
Salvatore Adamo ist geboren in Sizilien, in der kleinen Ortschaft Comiso, am 1.November 1943. Es wird während seiner ersten sieben Lebensjahre einziger Sohn bleiben. Sein Vater Antonino ist ein Brunnenbauer, und seine Mutter Concetta Hausfrau. 1947 findet Antonino eine Stelle als Bergarbeiter in Belgien. Nach Antonino im Februar emigrieren Concetta und sein Sohn im Juni in die Stadt Ghlin, danach nach Jemappes. 1950 erleidet Salvatore eine heftige Hirnhautentzündung, die ihn fast über ein ganzes Jahr ans Bett fesselt. Sein Schulbesuch läuft im Rahmen der sehr strengen Institution der Brüder der christlichen Schulen. Seine Eltern wollen ihrem Sohn eine Zukunft als Bergarbeiter ersparen und tun alles, um ihm ein Studium zu bieten.
Zwischen 1950 und 1960 vergrößert sich die Familie Adamo auf sieben Kinder.
Im Laufe der 50er Jahre erweist sich der Jugendliche als mit einer besonderen Stimme begabt und begeistert sich für den Gesang. Seine Eltern sehen diese Leidenschaft zunächst mit misstrauischem Blick. Salvatore präsentiert sich bei verschiedenen lokalen Wettbewerben bis zu dem Tag, an dem die Radiostation von Radio Luxemburg einen großen Rundfunkwettbewerb im Königlichen Theater ganz in seiner Nähe, in Mons, organisiert. Im Dezember 1959 nimmt er also mit einem Lied seiner Komposition teil, „Si j’osais“. Nachdem er in der Vorauswahl gescheitert war, ließ ein Jurymitglied den jungen Sänger nochmals zu. So gewinnt Salvatore Adamo den Wettbewerb in brillanter Weise. Dazu eine kleine Geschichte: seine jüngste Schwester kommt am selben Tag zur Welt, an dem der Titel bei Radio Luxemburg ausgestrahlt wird, in ersten Tagen des Jahres 1960.
Sehr schnell nimmt Salvatore eine erste Schallplatte auf, aber der Erfolg ist gering. Der entmutigte junge Mann denkt daran, sein Studium wieder aufzunehmen, aber da hatte er nicht mit der Hartnäckigkeit von Antonino Adamo gerechnet, der beschließt, das Schicksal seines Sohnes in seine Hände zu nehmen. Zusammen reisen sie nach Paris und beginnen, sich in Theatersälen und bei Plattenlabels vorzustellen. Nach den ersten vier unbemerkten Platten hat Salvatore 1963 einen ersten Erfolg mit "Sans toi, ma mie“ (Ohne dich, mein Liebes), ein romantischer und sehr klassischer Titel als Gegenpol zur Yéyé-Strömung (Mischung aus amerikanischem Rock and Roll und französischem Varieté), die damals Furore machte. Von da ab geht alles sehr schnell. An seinem 20. Geburtstag steht er auf der Bühne des Ancienne Belgique in Brüssel. Dann tritt er zum ersten Mal im Vorprogramm von Cliff Richard und den Shadows im berühmten Saal des Olympia in Paris auf.
Ein Jahr später findet er sich als Star im Olympia wieder für einen einzigartigen und triumphalen Abend am 12. Januar 1965. Ab September geht er einen Monat auf die Bühne des berühmten Musiktheaters. Als Sänger, der auch Autor und Komponist aller seiner Titel ist (bis auf einige deutsch- und italienischsprachige – eine Leistung, die nicht so üblich ist bei den jungen Künstlern dieser Zeit), ist er von nun an ein echter Star, dessen Schallplatten sich zu Millionen verkaufen. Sein Profil des klugen jungen Mannes und seine charmanten Lieder machen aus ihm einen Sänger, der ein wenig allen Familienmitgliedern gefällt. Unleugbar begabt für die Schreibkunst und ein guter Musiker, den man jetzt Adamo nennt, reiht er die Erfolge aneinander: "Tombe la neige" 1963, "Vous permettez Monsieur" 1964, "Les Filles du bord de mer" und "Mes mains sur tes hanches" 1965. Außerdem beginnt er lange Tourneen ins Ausland, die einen beispiellosen Triumph bringen. Vor allem in Japan wird Adamo ein umworbener Star. Er war auch ein Riesenstar in Südamerika. Heute noch ist das Land der aufgehenden Sonne dem Sänger sehr treu, der in jedem Jahr einige Konzertabende seinen japanischen Bewunderern vorbehält. Seine Popularität in Japan startete als Tusch mit dem unglaublichen Empfang für den Titel "Tombe la neige" der sich 72 Wochen an der Spitze der Hitlisten einrichtet! Dieser Titel bleibt übrigens ein immenser Hit, weil davon wie bei „Comme d’habitude“ von Claude Francois oder "Et maintenant" von Gilbert Bécaud fast 500 Variationen in einem Zeitraum von 30 Jahren in Japan entstehen. Adamo reist sehr viel und nimmt seine Titel in zahlreichen Sprachen auf, darunter in englisch, spanisch, italienisch, deutsch und holländisch. Leider erfährt der junge Künstler gerade zu dieser Zeit vom Tod seines Vaters durch Ertrinken am 7. August 1966.
Adamo richtet sich nicht in einem ausschließlich romantischen Repertoire ein. Bei einer Reise nach Jerusalem, also noch vor dem 6-Tage-Krieg zwischen Israel und Ägypten 1967, schreibt er einen berühmten Text, der das Ereignis in Erinnerung ruft: "Inch' Allah". Sehr oft im Laufe seiner Karriere wird er viele aktuelle Themen, die manchmal sehr brennend sind, ansprechen (die Sowjetunion, das Francoregime in Spanien, den Libanon, Bosnien...).
Am 28. Februar 1969 heiratet Salvatore Adamo Nicole und der Sohn Antony kommt zur Welt. Als unermüdlicher Arbeiter überquert Adamo die Strömungen und Moden, ohne jemals zu stolpern. Er reist ununterbrochen und füllt mitunter riesengroße Säle im Ausland. Er hat sogar das Privileg, mehrere Male auf der New Yorker Bühne Carnegie Hall zu singen.1971 stürzt er sich erfolgreich in die Tätigkeit als Produzent,  als er Gilbert Montagné erlaubt, seinen ersten Hit aufzunehmen: "The Fool".
Anfang der 80er Jahre kommen Amélie, dann Benjamin zur Welt. Währenddessen arbeitet Adamo im hemmungslosen Rhythmus weiter. Wenn er auch nicht mehr so populär ist, zieht sein Erscheinen weiterhin ein breites Publikum an. Vom 2. bis 13. Mai 1983 steht er zum zehnten Mal auf der Olympia-Bühne. Außerdem versammeln seine Auftritte im außereuropäischen Ausland größere Massen als in Europa. In Chile sang er vor 30.000 Personen und in Japan ist seine Beliebtheit ungebrochen. Seine Platten verkaufen sich zu Millionen. Die unablässige Arbeit endet für den Sänger trotzdem teuer, als er im Mai 1984 Opfer einer ernsten kardialen Krankheit wird. Er erhält im Juli einen Bypass an den Herzkranzgefäßen, der ihn verpflichtet, alle Aktivitäten über zahlreiche Monate hinweg zu vermeiden.
Nach seinen Gesundheitsproblemen kehrt Adamo Ende der 80er Jahre auf die musikalischen Bühnen zurück. In dieser Zeit bringt eine unglaubliche Welle von Nostalgie die 60er und 70er Jahre in den Zeitgeschmack zurück. Unzählige CDs erscheinen auf dem Markt und die Verkaufszahlen explodieren. Adamo ist Teil dieser Bewegung und eine Zusammenstellung seiner besten Titel, die 1989 erschienen ist, bekommt schnell die Goldene Schallplatte (100.000 Exemplare). Dieser Erfolg führt ihn auf die Bühne des Pariser Casino im April'90. 1992 erscheint das Album „Rêveur de fond“. Adamo hat niemals aufgehört zu schreiben und Alben zu veröffentlichen. Die Kritik schätzt die Vielfalt der angesprochenen Themen und die ausgezeichnete Verarbeitung des Ganzen. Der Sänger ist ein erbitterter Arbeiter, eine Eigenschaft, der er sicher seine Langlebigkeit im Beruf verdankt. 1993 steht er erneut auf der Bühne des Pariser Casino, dann auf der Bühne seines Debüts in Mons in Belgien. Im November 94 beweist der kommerzielle Erfolg von „C’est ma vie“, der CD, die während dieses letzten außergewöhnlichen Konzert aufgenommen wurde, dass Adamo immer noch genauso populär ist wie zur Zeit seines Debüts.
1993 wird er Ehrenbotschafter der UNICEF. In seinen Fünfzigern gibt sich Adamo immer mehr seinen anderen Leidenschaften hin als der Musik. 1995 veröffentlicht er eine Gedichtsammlung, "Les mots de l'âme". Außerdem widmet er sich der Malerei, einer Kunst, die er besonders entspannend findet.
Im Oktober 1995 erscheint ein neues Album, zwischen Brüssel und Mailand aufgenommen. "La vie comme elle passe“, ein Album, das sehr von einem gewissen Rückblick auf sein Leben und seine Karriere geprägt ist. Adamo hat sich bei dieser Gelegenheit mit einem italienischen Team umgeben unter dem Arrangeur und Produzenten Mauro Paoluzzi. Dann vom 12. bis 17. Dezember feiert er seine 30 Jahre Olympia. Die Tournee, die sich anschließt, ist triumphierend und geht über Japan für neun Abende bis zur Carnegie Hall in Los Angeles im Mai.
Komplett zurückgekehrt auf die Plakate ist Adamo oft in den Medien vertreten. Die große Zahl von Sendungen, die den Erfolgen von einst gewidmet sind, erklärt teilweise diese medienwirksame Rückkehr. Aber sein Publikum hat nicht auf diese nostalgische Welle gewartet, um seine Platten zu kaufen oder in seine Konzerten zu gehen. Ein neues Album erscheint 1998 mit "Regards“. Adamo beweist dort noch einmal, wie er Zärtlichkeit und Klarheit auf der Welt, die ihn umgibt, vermischen kann. Im Herbst '99, als er sein neunzig Millionstes in der Welt verkauftes Album feierte, begann Adamo am 2. Oktober seine erste französische Tournee seit 10 Jahren. Vorgesehen in zwei Abschnitten (Herbst 99 und Herbst 2000), endete diese Rückkehr in einer schönen Olympia-Woche.
Das Jahr 2000 war größtenteils den Tourneen gewidmet, die der Veröffentlichung seines neuen Albums „Par les temps qui courent“ folgten, das im Frühjahr 2001 erschien und sich erfolgreich verkaufte... Frankreich, Quebec, Belgien, Deutschland – eine Tournee des Sängers bedeutet Reisen in die ganze Welt. 
Trotz immervoller Terminkalender fand Salvatore Adamo die Zeit, sich seinem Roman zu widmen, der am 04. Oktober 2001 herausgegeben wurde. Der Verkauf des Buches setzt sich immer weiter fort und in Frankreich, Belgien und in Kanada ist es vergriffen. 
Im Dezember gab er sein erstes Konzert im vereinten Berlin, sein letztes Konzert in Berlin fand vor 15 Jahren statt. Viele deutsche Fans erlebten ihn das erste Mal auf der Bühne, obwohl er schon seit 39 Jahren sehr erfolgreich ist.
An Weihnachten 2001 reiste der Star nach Afghanistan, um dort im Rahmen von UNICEF Hilfsgüter zu verteilen, sicherlich keine leichte Mission. Der Künstler hatte in zahlreichen Liedern bereits die verschiedensten Missstände auf dieser Welt angesprochen, dabei lagen ihm Kinder besonders am Herzen.
Im Februar 2002 fand eine Tournee in Japan statt, die sehr erfolgreich war.

Für den Herbst 2002 ist ein neues Album geplant, welches seine Fans heute schon mit Spannung erwarten.
Der 23. Juni 2002 ist ein weiterer Höhepunkt im Leben von Salvatore Adamo.
Er wurde im Königlichen Theater zum Ehrenbürger der Stadt Mons ernannt.
Drei Personen haben diesen Titel vor ihm erhalten - Winston Churchill, General de Gaulle und William Fraser. Die Zeremonie war mit sehr starken Gefühlsmomenten verbunden und ließ zurückblicken auf eine glänzende Karierre des Künstlers. Diese startete er als damals 17-jähriger eben dort mit dem Titel „Si j’osais“.
Im Goldenen Buch der Stadt Mons wird nun auch ein Eintrag von Salvatore Adamo zu finden sein.
 

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