Mit dem Anschein des ewigen schüchternen und ein
wenig altmodischen jungen Mannes ist dieser Belgier
sizilianischen Ursprunges ein echter Star des französischen
Chansons. Seit seinem Debüt in den 60er Jahren hat er 90
Millionen Alben in der ganzen Welt verkauft.
Salvatore Adamo ist geboren in Sizilien, in der kleinen
Ortschaft Comiso, am 1.November 1943. Es wird während seiner
ersten sieben Lebensjahre einziger Sohn bleiben. Sein Vater
Antonino ist ein Brunnenbauer, und seine Mutter Concetta
Hausfrau. 1947 findet Antonino eine Stelle als Bergarbeiter in
Belgien. Nach Antonino im Februar emigrieren Concetta und sein
Sohn im Juni in die Stadt Ghlin, danach nach Jemappes. 1950
erleidet Salvatore eine heftige Hirnhautentzündung, die ihn fast
über ein ganzes Jahr ans Bett fesselt. Sein Schulbesuch läuft im
Rahmen der sehr strengen Institution der Brüder der christlichen
Schulen. Seine Eltern wollen ihrem Sohn eine Zukunft als
Bergarbeiter ersparen und tun alles, um ihm ein Studium zu
bieten.
Zwischen 1950 und 1960 vergrößert sich die Familie Adamo auf
sieben Kinder.
Im Laufe der 50er Jahre erweist sich der Jugendliche als mit
einer besonderen Stimme begabt und begeistert sich für den
Gesang. Seine Eltern sehen diese Leidenschaft zunächst mit
misstrauischem Blick. Salvatore präsentiert sich bei
verschiedenen lokalen Wettbewerben bis zu dem Tag, an dem die
Radiostation von Radio Luxemburg einen großen Rundfunkwettbewerb
im Königlichen Theater ganz in seiner Nähe, in Mons,
organisiert. Im Dezember 1959 nimmt er also mit einem Lied
seiner Komposition teil, „Si j’osais“. Nachdem er in der
Vorauswahl gescheitert war, ließ ein Jurymitglied den jungen
Sänger nochmals zu. So gewinnt Salvatore Adamo den Wettbewerb in
brillanter Weise. Dazu eine kleine Geschichte: seine jüngste
Schwester kommt am selben Tag zur Welt, an dem der Titel bei
Radio Luxemburg ausgestrahlt wird, in ersten Tagen des Jahres
1960.
Sehr schnell nimmt Salvatore eine erste Schallplatte auf, aber
der Erfolg ist gering. Der entmutigte junge Mann denkt daran,
sein Studium wieder aufzunehmen, aber da hatte er nicht mit der
Hartnäckigkeit von Antonino Adamo gerechnet, der beschließt, das
Schicksal seines Sohnes in seine Hände zu nehmen. Zusammen
reisen sie nach Paris und beginnen, sich in Theatersälen und bei
Plattenlabels vorzustellen. Nach den ersten vier unbemerkten
Platten hat Salvatore 1963 einen ersten Erfolg mit "Sans toi, ma
mie“ (Ohne dich, mein Liebes), ein romantischer und sehr
klassischer Titel als Gegenpol zur Yéyé-Strömung (Mischung aus
amerikanischem Rock and Roll und französischem Varieté), die
damals Furore machte. Von da ab geht alles sehr schnell. An
seinem 20. Geburtstag steht er auf der Bühne des Ancienne
Belgique in Brüssel. Dann tritt er zum ersten Mal im Vorprogramm
von Cliff Richard und den Shadows im berühmten Saal des Olympia
in Paris auf.
Ein Jahr später findet er sich als Star im Olympia wieder für
einen einzigartigen und triumphalen Abend am 12. Januar 1965. Ab
September geht er einen Monat auf die Bühne des berühmten
Musiktheaters. Als Sänger, der auch Autor und Komponist aller
seiner Titel ist (bis auf einige deutsch- und
italienischsprachige – eine Leistung, die nicht so üblich ist
bei den jungen Künstlern dieser Zeit), ist er von nun an ein
echter Star, dessen Schallplatten sich zu Millionen verkaufen.
Sein Profil des klugen jungen Mannes und seine charmanten Lieder
machen aus ihm einen Sänger, der ein wenig allen
Familienmitgliedern gefällt. Unleugbar begabt für die
Schreibkunst und ein guter Musiker, den man jetzt Adamo nennt,
reiht er die Erfolge aneinander: "Tombe la neige" 1963, "Vous
permettez Monsieur" 1964, "Les Filles du bord de mer" und "Mes
mains sur tes hanches" 1965. Außerdem beginnt er lange Tourneen
ins Ausland, die einen beispiellosen Triumph bringen. Vor allem
in Japan wird Adamo ein umworbener Star. Er war auch ein
Riesenstar in Südamerika. Heute noch ist das Land der
aufgehenden Sonne dem Sänger sehr treu, der in jedem Jahr einige
Konzertabende seinen japanischen Bewunderern vorbehält. Seine
Popularität in Japan startete als Tusch mit dem unglaublichen
Empfang für den Titel "Tombe la neige" der sich 72 Wochen an der
Spitze der Hitlisten einrichtet! Dieser Titel bleibt übrigens
ein immenser Hit, weil davon wie bei „Comme d’habitude“ von
Claude Francois oder "Et maintenant" von Gilbert Bécaud fast 500
Variationen in einem Zeitraum von 30 Jahren in Japan entstehen.
Adamo reist sehr viel und nimmt seine Titel in zahlreichen
Sprachen auf, darunter in englisch, spanisch, italienisch,
deutsch und holländisch. Leider erfährt der junge Künstler
gerade zu dieser Zeit vom Tod seines Vaters durch Ertrinken am
7. August 1966.
Adamo richtet sich nicht in einem ausschließlich romantischen
Repertoire ein. Bei einer Reise nach Jerusalem, also noch vor
dem 6-Tage-Krieg zwischen Israel und Ägypten 1967, schreibt er
einen berühmten Text, der das Ereignis in Erinnerung ruft: "Inch'
Allah". Sehr oft im Laufe seiner Karriere wird er viele aktuelle
Themen, die manchmal sehr brennend sind, ansprechen (die
Sowjetunion, das Francoregime in Spanien, den Libanon,
Bosnien...).
Am 28. Februar 1969 heiratet Salvatore Adamo Nicole und der Sohn
Antony kommt zur Welt. Als unermüdlicher Arbeiter überquert
Adamo die Strömungen und Moden, ohne jemals zu stolpern. Er
reist ununterbrochen und füllt mitunter riesengroße Säle im
Ausland. Er hat sogar das Privileg, mehrere Male auf der New
Yorker Bühne Carnegie Hall zu singen.1971 stürzt er sich
erfolgreich in die Tätigkeit als Produzent, als er Gilbert
Montagné erlaubt, seinen ersten Hit aufzunehmen: "The Fool".
Anfang der 80er Jahre kommen Amélie, dann Benjamin zur Welt.
Währenddessen arbeitet Adamo im hemmungslosen Rhythmus weiter.
Wenn er auch nicht mehr so populär ist, zieht sein Erscheinen
weiterhin ein breites Publikum an. Vom 2. bis 13. Mai 1983 steht
er zum zehnten Mal auf der Olympia-Bühne. Außerdem versammeln
seine Auftritte im außereuropäischen Ausland größere Massen als
in Europa. In Chile sang er vor 30.000 Personen und in Japan ist
seine Beliebtheit ungebrochen. Seine Platten verkaufen sich zu
Millionen. Die unablässige Arbeit endet für den Sänger trotzdem
teuer, als er im Mai 1984 Opfer einer ernsten kardialen
Krankheit wird. Er erhält im Juli einen Bypass an den
Herzkranzgefäßen, der ihn verpflichtet, alle Aktivitäten über
zahlreiche Monate hinweg zu vermeiden.
Nach seinen Gesundheitsproblemen kehrt Adamo Ende der 80er Jahre
auf die musikalischen Bühnen zurück. In dieser Zeit bringt eine
unglaubliche Welle von Nostalgie die 60er und 70er Jahre in den
Zeitgeschmack zurück. Unzählige CDs erscheinen auf dem Markt und
die Verkaufszahlen explodieren. Adamo ist Teil dieser Bewegung
und eine Zusammenstellung seiner besten Titel, die 1989
erschienen ist, bekommt schnell die Goldene Schallplatte
(100.000 Exemplare). Dieser Erfolg führt ihn auf die Bühne des
Pariser Casino im April'90. 1992 erscheint das Album „Rêveur de
fond“. Adamo hat niemals aufgehört zu schreiben und Alben zu
veröffentlichen. Die Kritik schätzt die Vielfalt der
angesprochenen Themen und die ausgezeichnete Verarbeitung des
Ganzen. Der Sänger ist ein erbitterter Arbeiter, eine
Eigenschaft, der er sicher seine Langlebigkeit im Beruf
verdankt. 1993 steht er erneut auf der Bühne des Pariser Casino,
dann auf der Bühne seines Debüts in Mons in Belgien. Im November
94 beweist der kommerzielle Erfolg von „C’est ma vie“, der CD,
die während dieses letzten außergewöhnlichen Konzert aufgenommen
wurde, dass Adamo immer noch genauso populär ist wie zur Zeit
seines Debüts.
1993 wird er Ehrenbotschafter der UNICEF. In seinen Fünfzigern
gibt sich Adamo immer mehr seinen anderen Leidenschaften hin als
der Musik. 1995 veröffentlicht er eine Gedichtsammlung, "Les
mots de l'âme". Außerdem widmet er sich der Malerei, einer
Kunst, die er besonders entspannend findet.
Im Oktober 1995 erscheint ein neues Album, zwischen Brüssel und
Mailand aufgenommen. "La vie comme elle passe“, ein Album, das
sehr von einem gewissen Rückblick auf sein Leben und seine
Karriere geprägt ist. Adamo hat sich bei dieser Gelegenheit mit
einem italienischen Team umgeben unter dem Arrangeur und
Produzenten Mauro Paoluzzi. Dann vom 12. bis 17. Dezember feiert
er seine 30 Jahre Olympia. Die Tournee, die sich anschließt, ist
triumphierend und geht über Japan für neun Abende bis zur
Carnegie Hall in Los Angeles im Mai.
Komplett zurückgekehrt auf die Plakate ist Adamo oft in den
Medien vertreten. Die große Zahl von Sendungen, die den Erfolgen
von einst gewidmet sind, erklärt teilweise diese medienwirksame
Rückkehr. Aber sein Publikum hat nicht auf diese nostalgische
Welle gewartet, um seine Platten zu kaufen oder in seine
Konzerten zu gehen. Ein neues Album erscheint 1998 mit "Regards“.
Adamo beweist dort noch einmal, wie er Zärtlichkeit und Klarheit
auf der Welt, die ihn umgibt, vermischen kann. Im Herbst '99,
als er sein neunzig Millionstes in der Welt verkauftes Album
feierte, begann Adamo am 2. Oktober seine erste französische
Tournee seit 10 Jahren. Vorgesehen in zwei Abschnitten (Herbst
99 und Herbst 2000), endete diese Rückkehr in einer schönen
Olympia-Woche.
Das Jahr 2000 war größtenteils den Tourneen gewidmet, die der
Veröffentlichung seines neuen Albums „Par les temps qui courent“
folgten, das im Frühjahr 2001 erschien und sich erfolgreich
verkaufte... Frankreich, Quebec, Belgien, Deutschland – eine
Tournee des Sängers bedeutet Reisen in die ganze Welt.
Trotz immervoller Terminkalender fand Salvatore Adamo die Zeit,
sich seinem Roman zu widmen, der am 04. Oktober 2001
herausgegeben wurde. Der Verkauf des Buches setzt sich immer
weiter fort und in Frankreich, Belgien und in Kanada ist es
vergriffen.
Im Dezember gab er sein erstes Konzert im vereinten Berlin, sein
letztes Konzert in Berlin fand vor 15 Jahren statt. Viele
deutsche Fans erlebten ihn das erste Mal auf der Bühne, obwohl
er schon seit 39 Jahren sehr erfolgreich ist.
An Weihnachten 2001 reiste der Star nach Afghanistan, um dort im
Rahmen von UNICEF Hilfsgüter zu verteilen, sicherlich keine
leichte Mission. Der Künstler hatte in zahlreichen Liedern
bereits die verschiedensten Missstände auf dieser Welt
angesprochen, dabei lagen ihm Kinder besonders am Herzen.
Im Februar 2002 fand eine Tournee in Japan statt, die sehr
erfolgreich war.
Für den
Herbst 2002 ist ein neues Album geplant, welches seine Fans
heute schon mit Spannung erwarten.
Der 23. Juni 2002 ist ein weiterer Höhepunkt im Leben von
Salvatore Adamo.
Er wurde im Königlichen Theater zum Ehrenbürger der Stadt Mons
ernannt.
Drei Personen haben diesen Titel vor ihm erhalten - Winston
Churchill, General de Gaulle und William Fraser. Die Zeremonie
war mit sehr starken Gefühlsmomenten verbunden und ließ
zurückblicken auf eine glänzende Karierre des Künstlers. Diese
startete er als damals 17-jähriger eben dort mit dem Titel „Si
j’osais“.
Im Goldenen Buch der Stadt Mons wird nun auch ein Eintrag von
Salvatore Adamo zu finden sein.
Mit freundlicher
Genehmigung von:
rfimusique.com
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